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Verletzte Fahrgäste nach Bus-Vollbremsung: BVG: "Fahrer hat richtig gehandelt"

Zwei Tage nachdem mehrere Fahrgäste nach einer Vollbremsung eines Linienbusses verletzt wurden, hat die BVG eine Erklärung abgegeben. Demnach hat die Vermeidung von Unfällen immer Priorität. Ferner lasse sich eine Anschnallpflicht im Nahverkehr nicht durchsetzen.

Es ist ein Schreckensszenario für jeden Busfahrer: Um einen Unfall zu vermeiden, muss er voll auf die Bremse treten und so schnell stoppen, dass im Bus Fahrgäste stürzen und sich verletzen. Das geschah am Mittwochnachmittag auf der Michael-Brückner-Straße in Niederschöneweide. Fünf Fahrgäste mussten sich ärztlich behandeln lassen, eine 52-jährige Frau wegen einer Schulterverletzung stationär, weil ein Kleinbus die Fahrspur direkt vor dem Bus gewechselt hatte.

Der Fahrer habe mit der Gewaltbremse richtig gehandelt, sagte nun BVG-Sprecherin Petra Reetz. Er müsse versuchen, Unfälle zu verhindern. Überlegungen, die Fahrer sollten lieber einen Unfall riskieren, als die Fahrgäste durch die „Gefahrenbremse“ einem Risiko auszusetzen, wies Reetz zurück. Würde es ein Fahrer zum Zusammenstoß kommen lassen, wären auch die Insassen des anderen Autos erheblich in Gefahr. Zudem würde der Bus durch den Aufprall auch abrupt gestoppt. Die BVG rät allen Fahrgästen, die keinen Sitzplatz finden, sich stets festzuhalten. Eine Anschnallpflicht lasse sich im Nahverkehr nicht umsetzen, sagte Reetz. Busse bremsen voll, während bei der Straßenbahn sanfter angehalten wird als technisch möglich, weil sonst Fahrgäste auch von Sitzen geschleudert werden könnten .

Auch die Idee, Autofahrer, die einen Bus gefährden, durch Kameras an der Frontscheibe dingfest zu machen, lehnt die BVG ab. Erwogen habe man dieses Verfahren zur Kontrolle von Busspuren. sagte Reetz. Hier habe sich aber der weitere Einsatz von Busspurbetreuern, die am Ort seien, als besser erwiesen.

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