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Vermisstes Mädchen: Anastasia ist offenbar tot

Drei Tage nach ihrem Verschwinden ist offenbar die achtjährige Anastasia aus Oranienburg tot gefunden worden. Taucher entdeckten eine Kinderleiche im Tegeler Hafen, die in einem Abflussrohr feststeckte.

Berlin - Nach drei Tagen bangen Wartens sind die Befürchtungen schon fast traurige Gewissheit, dass es sich bei der gefundenen Kinderleiche um Anastasia handelt. Nach mehrstündigen Bergungsarbeiten gelang es Tauchern der Berliner Polizei am Freitagnachmittag, den Körper eines kleinen Mädchens aus einer Entwässerungsleitung des Tegeler Hafens zu bergen. Die Kinderleiche müsse zuvor aber noch zweifelsfrei identifiziert werden, so die Polizei.

Die Ermittler traten sofort Spekulationen entgegen, wonach das Mädchen möglicherweise Opfer einer Gewalttat geworden sein könnte. "Wir gehen von einem tragischen Badeunfall aus", sagte ein Sprecher. Hinweise auf ein Verbrechen gebe es nicht, fügte er hinzu.

Versäumnisse werden geprüft

Rätselraten herrschte darüber, wie das Mädchen in den Entwässerungskanal gelangen konnte. Dessen oberer Teil hätte eigentlich verschlossen sein müssen, sagte der stellvertretende Baustadtrat Frank Balzer (CDU). Für die Wartung der Anlage sei das Garten- und Straßenbauamt des Bezirkes verantwortlich. Die Arbeiten würden aber an Spezialfirmen vergeben. Es werde nun geprüft, ob es hier Versäumnisse gegeben habe, sagte ein Polizeisprecher.

Auch die Frage, ob in dem Gewässer das Schwimmen überhaupt erlaubt sei, kam zur Sprache: Der stellvertretende Bezirksbürgermeister von Reinickendorf, Peter Senftleben (SPD), betonte zwar, dass im Tegeler Hafen Badeverbot bestehe. Er räumte jedoch ein, dass vor dem tragischen Unfall keine Schilder darauf hingewiesen hätten.

Bergung extrem schwierig

Die Bergung der Leiche aus dem etwa 40 Zentimeter breiten Rohr sei extrem schwierig gewesen, sagte ein Polizeisprecher. Der kleine Körper steckte dort fest und der Wasserdruck machte seine schnelle Befreiung unmöglich. Erst nachdem Experten der Berliner Wasserbetriebe den Zulauf des Rohres verschlossen hatten, konnten die Taucher den Leichnam aus dem Abflussrohr ziehen. Sie seien dabei sehr behutsam vorgegangen, betonte der Sprecher. Wie das Mädchen dorthin gelangen konnte, sei bislang unklar.

Fachleute der Berliner Wasserbetriebe hatten den Leichnam am Mittag mit Hilfe von Spezialkameras entdeckt. Nach dem Fund der Leiche hatte die Polizei den Tegeler Hafen weiträumig abgesperrt. Dennoch räkelten sich auf den freien Liegewiesen rundherum einige Sonnenhungrige. Auch an der Uferpromenade hatten sich vereinzelt Schaulustige eingefunden.

Anastasia hatte am Dienstagnachmittag am Tegeler Hafen gespielt und gebadet. Der Vater hatte das Kind nach eigenen Angaben aus den Augen verloren. Daraufhin hatte die Polizei mit einem Großaufgebot nach dem Mädchen gesucht. (tso/ddp)

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