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Berlin: Verneigung vor den Opfern

Auf mehreren Veranstaltungen wurde an den Mauerbau vor 41 Jahren erinnert

In Berlin ist der Opfer des Mauerbaus vor 41 Jahren gedacht worden. Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) und Parlaments-Vizepräsident Christoph Stölzl (CDU) legten am Dienstag an der Peter-Fechter-Stele in Kreuzberg Kränze nieder. Die CDU-Bundesvorsitzende Angela Merkel ehrte in der Mauergedenkstätte Bernauer Straße in Wedding die Toten und Opfer der Teilung. Zuvor nahm sie an einer Andacht in der „Kapelle der Versöhnung“ teil.

An der Zeremonie vor der Fechter-Stele in der Zimmerstraße nahmen auch Vertreter der Fraktionen im Abgeordnetenhaus sowie der Landesvorstände von SPD und PDS teil. Außerdem legten Mitglieder von Opferverbänden Blumen nieder. Das Denkmal erinnert an Peter Fechter, der am 17. August 1962 bei einem Fluchtversuch angeschossen wurde und im Grenzstreifen verblutete. Nach Angaben der Arbeitsgemeinschaft 13. August starben an der Berliner Mauer 176 Menschen.

Heute sei die Mauer Geschichte, doch „die Zeit für einen Schlussstrich ist noch lange nicht gekommen“, sagte Wowereit. Das sei die Gesellschaft den Opfern schuldig, und eine Aufarbeitung der Vergangenheit sei notwendig, weil es nur so möglich sei, aus der Geschichte Lehren zu ziehen.

Der Vorsitzende der CSU-Landesgruppe im Bundestag, Michael Glos, sagte, es dürfe nie zugelassen werden, „dass die Verantwortlichkeiten für das SED-Unrechtsregime in Vergessenheit geraten“. Die Union der Opferverbände kommunistischer Gewaltherrschaft forderte erneut von der Bundesregierung eine bessere Entschädigung für Opfer der SED-Diktatur. Im Laufe des Tages wurde auf weiteren Veranstaltungen an die Teilung Berlins erinnert. Das Bezirksamt Pankow gedachte der Mauertoten am Grab von Peter Fechter auf einem Friedhof in Weißensee. Zudem sollte am Abend auf Initiative der CDU Steglitz-Zehlendorf eine Lichterkette auf der Glienicker Brücke gebildet werden.

Ebenfalls gestern teilte die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung mit, dass der seit längerem geplante Mauerweg nun gebaut werden kann. Der Weg soll auf der etwa 160 km langen Trasse der ehemaligen Grenzanlagen um West-Berlin entstehen. Der Weg wird auf Berliner und Brandenburger Seite verlaufen. Rund 45 Kilometer entfallen auf die Innenstadt, etwa 50 Kilometer auf Berliner und 65 Kilometer auf Brandenburger Umland. Ausbau und Kennzeichnung des Weges sowie der Bau der notwendigen Unterführungen kosten 2,7 Millionen Euro. aah/Tsp

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