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Berlin: Verschweigen bringt nichts

Der Reflex nach der Geiseltragödie im russischen Beslan wäre verständlich: Ich will mein Kind von solcher Grausamkeit fern halten, darüber soll es nichts erfahren. Rudi Tarneden vom Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen warnt Eltern allerdings vor so einer Reaktion.

Der Reflex nach der Geiseltragödie im russischen Beslan wäre verständlich: Ich will mein Kind von solcher Grausamkeit fern halten, darüber soll es nichts erfahren. Rudi Tarneden vom Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen warnt Eltern allerdings vor so einer Reaktion. Er rät, auch aus der Erfahrung nach dem 11. September 2001 heraus: Am besten über die Katastrophe sprechen, vor allem wenn Kinder Fragen stellen.

SACHLICH EINORDNEN

Wer versucht, das Unglück vor seinem Kind zu verschweigen, macht es dadurch noch monströser. Besser wäre es, sachlich davon zu erzählen, sagt Tarneden. Einerseits sollte man zu erklären versuchen, dass solche Dinge passieren können, dass sie aber eine Ausnahme sind. Andererseits ist es durchaus wichtig zuzugeben, dass es Situationen gibt, in denen Menschen in der Lage sind, außerordentlich Böses zu tun.

FRAGEN ZULASSEN

Auch wenn die meisten Fragen schwer zu beantworten sind – „Kann das auch bei mir in der Schule passieren, warum tun Menschen das, sind die Eltern jetzt traurig“ – ist es am wichtigsten, dass die Kinder sich ernst genommen fühlen. Vielleicht ist so eine Situation dann auch ein Anlass, dem Alter der Kinder entsprechend darüber zu reden, wie solche Konflikte entstehen und vielleicht auch vermieden werden können. cir

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