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Berlin: Verstärkung aus Bayern

BMW liefert Berlins Polizei weitere 100 Autos und übernimmt die Wartung. Aber gemütlicher war es im VW-Bus

Berlins Polizisten fahren fast nur noch im BMW Streife. Heute übernimmt die Polizei 100 weitere Fahrzeuge des Typs 525 Diesel. Die ersten 100 Wagen hatte BMW im Dezember vergangenen Jahres an die Polizei übergeben. Damals hatte die Polizei mitgeteilt, dass mit diesen ersten 100 BMW etwa zwei Millionen Mark gespart werden. Nun hat der Münchner Konzern die zweite Ausschreibung gewonnen, die Ersparnis dürfte in gleicher Höhe liegen. BMW drängt seit einiger Zeit mit Macht auf den Markt der Leasingfahrzeuge. Die schnittigen silbergrünen BMW sehen zwar teuer aus. Sie sind aber im Vergleich zu den bisher eingesetzten, bis zu 20 Liter Sprit verbrauchenden VW-Bussen nur halb so teuer. Und Arbeit machen sie auch nicht, BMW übernimmt Reparaturen und die Wartung. Und wenn ein Wagen im Einsatz zu Schrott gefahren wird, stellt BMW schnell Ersatzfahrzeuge. Von diesem Angebot musste die Polizei schon nach wenigen Tagen Gebrauch machen, als ein 85 Jahre alter Rentner das Martinshorn überhörte und eine Streife in Wilmersdorf rammte. Im Mai hatte ein Autodieb bei der Flucht einen zweiten BMW in einen Totalschaden verwandelt.

Die Berliner Polizei hat etwa 2850 Autos, 1400 davon sind zivile Fahrzeuge. Die Wagen sind im Schnitt acht Jahre alt. Anfang des Jahres hatte Polizeipräsident Glietsch eingeräumt, dass die Wagen „teilweise abenteuerlich anmutende Kilometerstände“ hätten. Entsprechend hoch ist der Wartungsaufwand. Unter den 650 Wagen, die mehr als zehn Jahre alt sind, sind viele VW-Busse. Sie werden jetzt ausgemustert. Auch der Bundesgrenzschutz hat mittlerweile die ersten 5er BMW im Fuhrpark.

Vorteile hatten die „Bullys“ von VW vor allem bei der Unfallaufnahme: Die Beteiligten konnten trocken im Innern an einem Tischchen sitzen. Nun müssen die Unfallbeteiligten draußen im Regen stehen, während die Beamten im Auto das Protokoll aufnehmen. Dieser Vorteil zählt für die Polizei offenbar aber nicht, der VW-Bus sei ein bundesweit einmaliger „Luxus“ gewesen.

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