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Berlin: Verwirrter Mann vor Gericht: Passanten mit Schwert verletzt

Völlig grundlos stach er zu oder drohte mit einem Samurai-Schwert: Nach einer Serie von Angriffen muss sich der 22-jährige Benjamin S. seit gestern vor dem Landgericht verantworten.

Völlig grundlos stach er zu oder drohte mit einem Samurai-Schwert: Nach einer Serie von Angriffen muss sich der 22-jährige Benjamin S. seit gestern vor dem Landgericht verantworten. Es geht um Attacken auf fünf ihm gänzlich unbekannte Personen, die er zum Teil lebensgefährlich verletzt haben soll. Im Prozess sprach S. von „Geistern“, die er gesehen habe, und von „Panik“, die ihn wohl zu den Taten getrieben habe.

Der Beschuldigte soll schon länger unter Wahnvorstellungen leiden. „Das Schwert war für mich ein Kruzifix“, erklärte er. An die Vorfälle könne er sich allerdings kaum erinnern. Er wisse nur, dass er sich verteidigen wollte. Zuletzt geschah es in der stillen Emser Straße in Wilmersdorf. Dort traf er am 9. April letzten Jahres auf drei junge Männer, die auf dem Heimweg waren. Der damals 18-jährige Adam W. sagte, der Fremde habe einen seiner Freunde angesprochen. „Ich sah, wie mein Freund zu Boden fiel. Dann spürte ich einen stechenden Schmerz“, erinnerte sich der Schüler.

Adam W. wurde durch den Stich in den Oberkörper verletzt. Er konnte nur durch eine Notoperation gerettet werden. Auch einer seiner Freunde kam mit einer Stichverletzung ins Krankenhaus. Der Dritte, den S. mit seinem Schwert bedroht haben soll, konnte dem Angriff ausweichen.

Bereits im Dezember 2005 soll S. an einem U-Bahnhof zwei Männer attackiert und einen verletzt haben. Dem Beschuldigten wird dreifacher versuchter Totschlag und Körperverletzung vorgeworfen. Die Staatsanwaltschaft strebt seine dauerhafte Unterbringung in einer psychiatrischen Klinik an. Der Prozess wird am Dienstag fortgesetzt. K.G.

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