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Berlin: Verwirrung über mögliches Aus der Praxis am Ostbahnhof

Verwirrung um die Obdachlosenpraxis am Ostbahnhof: Weil der Mietvertrag zwischen der Mut gGmbH, einer Ärztekammer-Tochtergesellschaft, und der Deutschen Post AG Ende des Jahres ausläuft, sei die Praxis in Gefahr, berichtet das "Kassenärztliche Vereinigungs-Blatt" in seiner neusten Ausgabe. "Diese Panikmache ist unbegründet", sagte gestern die Mut-Pressesprecherin, Angelika Patkowszky.

Verwirrung um die Obdachlosenpraxis am Ostbahnhof: Weil der Mietvertrag zwischen der Mut gGmbH, einer Ärztekammer-Tochtergesellschaft, und der Deutschen Post AG Ende des Jahres ausläuft, sei die Praxis in Gefahr, berichtet das "Kassenärztliche Vereinigungs-Blatt" in seiner neusten Ausgabe. "Diese Panikmache ist unbegründet", sagte gestern die Mut-Pressesprecherin, Angelika Patkowszky. So endet der Vertrag zwar tatsächlich am 31. 12. 1999, aber er verlängert sich auf unbefristete Zeit, mit einer viermonatigen Kündigungsfrist. "Das wurde so vor einem Jahr mit der Deutschen Post AG vereinbart", betont die Mut-Mitarbeiterin. Man habe von Anfang an gewusst, dass die Räumlichkeiten nahe dem Ostbahnhof, die seit Sommer 1998 genutzt werden, nur eine Zwischenlösung sind. "Wenn die Eigentümerin das Gelände benötigt, müssen wir natürlich weg", erklärt Patkowszky. Weil aber derzeit keine Kündigung vorliege, könne die Praxis weiterarbeiten.

Auch Sylvia Blesing, Pressesprecherin der Deutschen Post AG zeigt sich verwundert über die Veröffentlichung. "Die Praxis ist nicht in Gefahr, denn zurzeit brauchen wir die Räume nicht." Sollte die Post AG allerdings das Gelände anders nutzen wollen, werde selbstverständlich die vertraglich vereinbarte Kündigungsfrist von vier Monaten eingehalten.

Wie berichtet, versorgt die Ärztin Jenny De La Torre bereits seit 1994 Obdachlose. Bis vor einem Jahr nutzte sie dafür einen kleinen Raum im Untergeschoss des Ostbahnhofs. Nachdem ihr die Deutsche Bahn AG die Räume gekündigt hatte, bot die Post ihre Hilfe an. "Wir konnten Anfang September 1998 drei Räume nahe dem Ostbahnhof beziehen und müssen nur die Betriebskosten zahlen", berichtet Angelika Patkowszky von der Mut gGmbH. Seitdem werde auch nach festen Praxisräumen gsucht. Gespräche mit Kirchengemeinden und dem Bezirk wurden aufgenommen, doch bislang erfolglos. Nur ein Gebäude in Bahnhofnähe kommt in Frage, weil sich dort die Klientel der Praxis aufhält, sagte die Pressesprecherin weiter. Bis zu 30 Obdachlose suchen täglich die Praxis auf.

bey

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