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Berlin: Veteranen zurück im Hörsaal

Im November 2003 legten Berlins Studierende drei Universitäten lahm. An der Bildungspolitik des Senats änderte das nicht viel – aber ein bisschen

Studenten sprangen in die Spree, das Motto dazu: „Die Bildung geht baden“. Sie rannten nackt über Weihnachtsmärkte, besetzten Senatorenbüros und hielten Vorlesungen auf dem Alexanderplatz: Im letzten Winter protestierten Berliner Studierende so heftig wie seit Jahren nicht mehr. Der Anlass: Ein 75-Millionen-Euro-Sparpaket des Senats für die Berliner Universitäten.

Heute vor einem Jahr trat die Technische Universität in den Streik. Zwei Wochen später folgten die Humboldt- und die Freie Universität, im Dezember die Universität der Künste und einige Fachhochschulen. Ihre Forderungen konnten die Studenten kaum durchsetzen.

Von der Sparsumme rückte der Senat nicht ab. Noch immer drängeln sich 135 000 Studierende auf 85 000 offiziell finanzierten Plätzen. In den Unigremien haben trotz der Forderung nach einer viertelparitätischen Besetzung weiterhin die Professoren die Macht. Nur in der Frage von Studiengebühren und Studienkonten verbuchten die Protestierenden einen Teilerfolg: Die PDS stimmte auf einem Parteitag im Frühjahr gegen das Modell ihres Wissenschaftssenators Thomas Flierl, der Studienkonten einführen wollte.

Der Protest flaute schon vorher ab – als erste Uni beendete die HU kurz nach den Weihnachtsferien den Ausstand. Heute ist an den Unis alles ruhig – Studentenvertreter rechnen so bald nicht mit neuen Protesten. Was also hat der Streik gebracht? Wie sehen Protestierende von damals heute den Streik? Wir fragten drei Studenten, die während des Streiks eine wichtige Rolle spielten – als Befürworter und Gegner.

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