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Ein Hinweisschild der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) mit der Aufschrift "Video - Zu Ihrer Sicherheit" weist auf die Videoüberwachung in einem U-Bahnhof hin.

© dpa/ Arno Burgi

Videoüberwachung in Berlin: BVG schreibt Modernisierung der Videotechnik aus

Bis Ende 2018 sollen alle 173 U-Bahnhöfe moderne Videotechnik erhalten. Die Ausschreibung für die "Videovollausstattung" von 126 U-Bahnhöfen ist nun veröffentlicht.

Während in der Stadt noch diskutiert wird, ob öffentliche Plätze kameraüberwacht werden sollen, rüstet die BVG ihre Technik auf. Sie hat jetzt die „Videovollausstattung“ für 126 ihrer 173 U-Bahnhöfe veröffentlicht. 45 davon, darunter auch Umsteigestationen mit mehreren Bahnsteigen, sind – wie berichtet – bereits mit moderner Technik ausgerüstet. Bis 2018 soll sie in allen Bahnhöfen vorhanden sein.

Die modernen Kameras liefern viel schärfere Bilder als ihre Vorgänger. Zudem sind sie schwenk- und zoombar, was den Überwachungsbereich zusätzlich erweitert. Die Aufnahmen werden 48 Stunden gespeichert und danach automatisch überschrieben – wenn sie nach einem Vorfall nicht von der Polizei angefordert werden. Im vergangenen Jahr gab es nach bisherigen Zahlen über 7000 Anfragen.

BVG will bis zu vier Aufträge vergeben

Ausgeschrieben sind zunächst „Planungs- und Objektüberwachungsleistungen“. Unter anderem sollen so die Kamerastandorte für eine flächendeckende Beobachtung der Bahnsteige, Vorhallen und Treppenbereiche festgelegt werden. Auch die Datenverkabelung und die Erweiterung der vorhanden Kabelführungen gehören zu den ausgeschriebenen Planungsleistungen. Wegen des vorgegebenen kurzen Ausführungszeitraums – der Vertrag soll am 1. Juni 2017 beginnen und am 31. Dezember 2018 enden – soll die Planung für mehrere Bahnhöfe parallel erfolgen. Insgesamt will die BVG bis zu vier Aufträge vergeben.

Die BVG rechnet dabei mit Kosten in Höhe von 27,7 Millionen Euro. Im vergangenen Jahr hatte der Aufsichtsrat insgesamt 48 Millionen Euro für den Einbau moderner Videotechnik bewilligt. Zuletzt war es mehrfach gelungen, nach dem Veröffentlichen der Aufnahmen einer Tat mutmaßliche Täter festzunehmen – wenn sie sich wie häufig geschehen nicht ohnehin selbst stellen.

Ob Straftaten durch Überwachung verhindert werden, ist strittig

Ob Straftaten durch Überwachung verhindert werden, ist strittig. Die BVG verweist aber darauf, dass zumindest die Vandalismusschäden seit dem Einbau von Kameras auch in U- und Straßenbahnen sowie in Busse erheblich zurückgegangen sind.
Der Senat, in dem vor allem die Linken und die Grünen eine Überwachung von öffentlichen Plätzen ablehnen, überlegt jetzt immerhin, in der Berliner U-Bahn wieder gemeinsame Streifen mit Polizisten und BVG-Sicherheitspersonal einzuführen. Die Streifen waren im Jahr 2003 abgeschafft worden – um Geld zu sparen.

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