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Berlin: Viel Kloß, Soß’ und Karaoke

Am Freitag beginnt unterm Funkturm die 69. Internationale Grüne Woche. 1600 Aussteller sind dabei und präsentieren Einheimisches und Exotisches

Erlebnisbauernhof oder Bierhalle – ein begehbares Schmetterlingshaus oder Wettbewerb der Kartoffelschäler – „wir machen eine Show der Superlative“, sagte Dr. Christian Göke, Geschäftsführer der Messe Berlin GmbH gestern bei der Vorstellung der 69. Internationalen Grünen Woche. Insgesamt erwarten die Veranstalter in diesem Jahr zwischen 450000 bis 500000 Gäste. Beinahe 1600 Aussteller aus 56 Ländern präsentieren ab Freitag ihre vielfältigen Produkte.

Alle Beitrittskandidaten der Europäischen Union sind dabei, ebenso wie erstmals auch Kasachstan und Guinea-Bissau. Der größte Aussteller ist Russland. Im Bereich Landwirtschaft werden 31 Rinderrassen vorgeführt. Dazu zählen bestandsgefährdete Rassen wie Hinterwäldler, Vorderwäldler oder Limpurger. Gegenüber 2003 wurde der Schwerpunkt „Jagd und Angeln“ erweitert. Jeder Besucher kann an Zielübungen teilnehmen oder digital angeln. Das Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft informiert über „Gesunde Ernährung“ und „Klugen Konsum“. Die Mehrzahl der Grüne-Woche-Aussteller präsentiert an ihren Ständen alles, was schmeckt.

Aber trotzdem: Schon mal was von der flatternden Bananeneule oder dem handtellergroßen Morpheus gehört? Begegnen kann man den seltenen Tieren bei der Ausstellung Heim-Tier & und Pflanze. Unterdessen scheinen Ameisen Hund, Katze und Hamster Konkurrenz zu machen: Sie sind der Haustiertrend 2004 – und so auch auf der Grünen Woche präsent. Der Erlebnisbauernhof präsentiert das interaktive Mitschreibprojekt: „Deutschland hat GesCMAck“ – von der deutschen CMA-Marketinggesellschaft für Agrarwirtschaft..

Schüler sind als Zielgruppe heiß begehrt. In einer Jugend-Eventhalle werden Dance-Workshops und Beachvolleyballturniere angeboten. Panjabi MC oder Oli P. rappen auf der Showbühne und Moderatoren wie Ex-Viva-Star Mola Adebisi präsentieren Karaoke, Videoclips und das tägliche „Talking-Food-Seminar-Quiz“. Als Belohnung bekommt der Gewinner die „Bio-Trophy“.

Der Gartenbau, dritte Säule der 1926 erstmals eröffneten Messe, wird mit einer großen Blumenhalle repräsentiert. „Wir erinnern an die Olympischen Spiele. Wie – das bleibt noch ein Geheimnis“, sagt Göke.

Warum seine Grüne Woche immer noch so erfolgreich ist, kann er nicht genau formulieren. „Vielleicht ist es ja der unerklärbare Rest, der den Reiz für die Besucher ausmacht“, sagt Göke. Jedenfalls sei die Grüne Woche inzwischen eine „echte Marke“. Alle Chancen auf denselben Titel hat der „Kloß mit Soß“, eine Operpfälzer Weltneuheit.

Maxi Leinkauf

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