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Berlin: Viele Glätte-Unfälle am ersten Wintertag

Ein Hauch von Winter zog in der Nacht zu Freitag über die Stadt, und prompt ereigneten sich eine Reihe von teilweise schweren Glätteunfällen. Besonders auf der Stadtautobahn und der Avus krachte es, und dort vor allem an Brücken und Auffahrten.

Ein Hauch von Winter zog in der Nacht zu Freitag über die Stadt, und prompt ereigneten sich eine Reihe von teilweise schweren Glätteunfällen. Besonders auf der Stadtautobahn und der Avus krachte es, und dort vor allem an Brücken und Auffahrten. Um 5.30 Uhr kam ein 19-Jähriger auf der Heerstraße an der Freybrücke in Richtung Stadt nach rechts von der Fahrbahn ab und prallte gegen einen Brückenstützpfeiler. Der junge Mann wurde mit einem Rettungswagen mit schweren Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht, der 27-jährige Beifahrer wurde nur leicht verletzt. Der Stützpfeiler wurde nur leicht beschädigt, die Statik der Brücke wurde nicht beeinträchtigt.

Ab 4.40 Uhr registrierte die Polizei steigende Unfallzahlen. Eine 35-Jährige verlor zu dieser Zeit kurz vor der Ausfahrt Detmolder Straße auf der Stadtautobahn wegen der Glätte die Kontrolle über ihren Wagen. Das Fahrzeug schleuderte, drehte sich und blieb entgegengesetzt zur Fahrtrichtung stehen. Fünf Auto fuhren anschließend an der Unfallstelle ineinander. Die Autobahn wurde in Fahrtrichtung Norden erst um 6 Uhr früh wieder freigegeben, die rechte Spur sogar erst am Vormittag. Zwei Frauen wurden bei dem Serienunfall leicht verletzt. Die Polizei senkte auf der Stadtautobahn über die elektronische Verkehrsbeeinflussungsanlage die zulässige Höchstgeschwindigkeit auf 40 Kilometer pro Stunde. Die Zufahrt Wolfensteindamm zur A 103 in Lichterfelde wurde wegen der Glätte zeitweise gesperrt. Viele Autofahrer kamen wegen langer Staus am Morgen zu spät zur Arbeit. In Brandenburg zählte allein das Polizeipräsidium Potsdam innerhalb von zwei Stunden 37 Unfälle.

Die Autofahrer wurden "wie an jedem ersten glatten Wintertag" von der Glätte überrascht, sagte ein Polizeibeamter lapidar. Der Polizei ging es aber nicht besser als anderen: Ein Beamter der Pressestelle stürzte mit dem Fahrrad, eine Kollegin drehte sich mit ihrem Wagen im Kreis. Die Polizei empfahl, abends auf den Wetterbericht zu achten und auch morgens im Autoradio die Verkehrsmeldungen anzuhören. Bei Winterwetter sollten Autofahrer vor allem mehr Zeit für ihren Weg zur Arbeit einplanen. Und zwar schon deswegen, um morgens alle Scheiben und Leuchten gründlich von Eis und Schnee zu befreien. Da immer noch viele Berliner bei dieser Tätigkeit ihren Motor "warm" laufen lassen, betonte die Polizei am Freitag, dass dies wegen der Umweltverschmutzung verboten ist. Und für den Motor ist das zudem schädlich, ergänzen Autoexperten.

Heute soll es trocken bleiben, die Meteorologen versprechen Wolken und etwas Sonne, 4 Grad Plus, ein normaler Novembertag eben, sagte Tanja Lamprecht vom Wetterdienst Meteofax. Da die Straßen trocken sein werden, müsse höchstens auf Brücken mit Reifglätte gerechnet werden. Ab Sonntag bringen Tiefausläufer vom Nordatlantik auch wieder Regen nach Berlin und Brandenburg. Dann heißt es wieder: "Achtung, überfrierende Glätte".

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