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Berlin: Vier Bluttaten – nur eine Festnahme

Ein Opfer noch in Lebensgefahr Polizei in drei Fällen ohne Spur

Bei der Aufklärung der vier zwischen Donnerstag und Sonnabend entdeckten Bluttaten fehlt der Polizei bislang eine entscheidende Spur. Wie berichtet, wurde nur der Mann festgenommen, der am Freitagnachmittag an der Karl-Marx-Straße eine ihm bekannte 49-Jährige mit einem Messer lebensgefährlich verletzte – die Frau hatte dem Notarzt den n des Täters sagen können.

Völlig unklar ist das Motiv der Bluttat in Weißensee. Die Kripo wollte sich gestern nicht festlegen, ob es sich um eine Raub- oder eine Beziehungstat handelte. Eine Einbruchsserie habe es in der jüngsten Zeit nicht gegeben. Am Bundenbacher Weg war Samstag früh ein 63-Jähriger von einem Unbekannten erstochen und dessen 42-jährige Frau lebensgefährlich verletzt worden. Die 16-jährige Tochter hatte die Frau blutüberströmt im Garten gefunden. Die Beamten fanden den erstochenen Vater im ersten Stock des Einfamilienhauses. Die 42-Jährige schwebte gestern weiter in Lebensgefahr. Die Kripo fragt, wer im Karree Pistorius-, Rennbahn-, Gustav-Adolf-Straße und der Berliner Allee einen Mann mit Blut an der Kleidung gesehen hat. Vermutlich hatte sich der Täter an den Händen verletzt.

Im Fall der mit schweren Kopfverletzungen Gefundenen aus der Wilmersdorfer Uhlandstraße kann die Kripo jetzt immerhin die Tatzeit genau angeben. So hat sich eine Nachbarin gemeldet, die am Sonnabend, dem 3. August, zwischen 9 und 10 Uhr früh Hilfeschreie aus der Wohnung der allein lebenden Frau gehört hat. Die Frau war mit eingeschlagenem Schädel blutüberströmt am Donnerstagmittag im Bettkasten ihrer Wohnung gefunden worden, in dem sie fünf Tage gelegen hatte. Wie berichtet, hatte die Funkstreife, die die Frau gefunden hatte, das Opfer für tot gehalten und die Mordkommission gerufen. Erst als die Experten eingetroffen waren, gab die Frau schwache Lebenszeichen von sich. Einem alarmierten Notarzt gelang es, die Frau zu reanimieren. Sie ist nicht mehr in Lebensgefahr, sagte gestern der Leiter der 8. Mordkommission, Berhard Jaß. Er hofft, dass die Frau in einigen Tagen etwas zur Aufklärung beitragen kann. In diesem Fall geht Jaß von einer Raubtat aus, eine Beziehungstat scheide aus. Mehrere frühere Lebensgefährten der Frau seien ergebnislos befragt worden.

Auch die am Freitagabend an der Karl-Kunger-Straße 33 erstochen aufgefundene Prostituierte Regina Herkt war vermutlich schon am vergangenen Wochenende getötet worden. „Die Wohnung war durchwühlt, wir wissen aber nicht, ob was fehlt“, sagte der Chef der 2. Mordkommission, Mathias Badura. Da die 52-Jährige ihrem Gewerbe in der Wohnung nachging, kannten viele Männer ihre Wohnung. Jörn Hasselmann

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