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Berlin: Vier Rohrbrüche in leeren Wohnungen

Kritik an der DeGeWo: Gebäude in der Sömmeringstraße verkommen

Charlottenburg. Schon seit Jahren beklagen der Berliner Mieterverein und die Bewohner der Häuser Sömmeringstraße 822 in Charlottenburg, dass die Wohnungsbaugesellschaft DeGeWo die Gebäude verkommen lasse. Nun sind wieder akute Mängel aufgetreten: Innerhalb von drei Tagen gab es vier Rohrbrüche in leeren Wohnungen. So musste die Feuerwehr am vergangenen Wochenende zur Sömmeringstraße 8 ausrücken und Fenster einschlagen, um einen Wasserschaden einzudämmen. Das Wasser durchnässte bereits die Fassade. Otto Eigen vom Mieterverein kritisiert, der Vermieter habe „die leeren Wohnungen trotz unserer Aufforderung nicht beheizt“. Das Unternehmen tue auch sonst nichts, um die unzumutbaren Zustände zu ändern.

Schimmel, Wasserschäden, Ratten- und Ungezieferbefall hatten Mieter schon 1999 beklagt. Die schmucklosen, zweistöckigen Gebäude stammen fast alle aus den 50er Jahren; nur das Haus Nummer 22 ist drei Jahrzehnte älter und denkmalgeschützt. Das Bezirksamt hatte die Immobilien 1987 der DeGeWo überlassen. Dabei kassierte der Bezirk kein Geld, sondern verlangte eine Sanierung – die bis heute aussteht. Das Sozialamt brachte viele Zuwendungsempfänger in den Räumen unter. Inzwischen stehen laut Mieterverein aber 30 der 50 Wohnungen leer.

DeGeWo-Sprecher Manfred Schörnick begründete die jüngsten Vorfälle damit, dass Frostmelder mangels Strom nicht funktioniert hätten. Das Problem habe man erst jetzt erkannt und der Bewag gemeldet. Eine Grundsanierung sei sinnlos, weil sie viel zu hohe Mieten zur Folge hätte, meint die DeGeWo. Sie will die Gebäude verkaufen, was wahrscheinlich den Abriss zur Folge hätte. Laut Schörnick gab es einen Interessenten, der die Häuser in diesem Monat erwerben wollte. Das Geschäft sei aber wegen Finanzierungsproblemen vorerst geplatzt. CD

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