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Berlin: Viktoria Quartier: Projektgesellschaft macht Pleite

Der Umbau der ehemaligen Schultheiss-Brauerei zum "Viktoria Quartier" mit Wohnungen, Gewerbe und Museumsräumen für die Berlinische Galerie ist bedroht. Die Projektgesellschaft hat Insolvenz angemeldet, wie gestern Abend mitgeteilt wurde.

Der Umbau der ehemaligen Schultheiss-Brauerei zum "Viktoria Quartier" mit Wohnungen, Gewerbe und Museumsräumen für die Berlinische Galerie ist bedroht. Die Projektgesellschaft hat Insolvenz angemeldet, wie gestern Abend mitgeteilt wurde. Dem Senat und dem Bezirksamt waren zwar finanzielle Probleme bekannt, die Insolvenz stieß aber auf Überraschung. Aus der Kulturverwaltung hieß es: "Im Moment können wir nur sagen, dass wir die Konsequenzen prüfen."

An der Projektgesellschaft beteiligt sind die Deutsche Grundbesitz Management GmbH (die zur Deutschen Bank gehört) und die Viterra Gewerbeimmobilien GmbH. Bekannt gegeben wurde nur, dass sich "wirtschaftliche Rahmenbedingungen" verschlechtert hätten und Risiken "nicht mehr eingrenzbar" seien. Auf Anfrage verwies ein Sprecher der Grundbesitz Management auf den "schwierigen Markt" für Eigentumswohnungen. Das Stadtquartier wird seit Mitte 1999 gebaut. Ein Bauabschnitt ist fertig, einige Lofts wurden schon verkauft. Dem Vernehmen nach lagen die Baukosten aber doppelt so hoch wie erwartet.

"Ich dachte, die halten bis zum bitteren Ende durch", sagte Baustadtrat Franz Schulz (Grüne). Er kannte die Finanzlage, weil die Investoren den Denkmalschutz lockern wollten und dazu Akteneinsicht gewähren mussten. Laut Schulz würde der Umbau der Keller zum Museum "deutlich teurer" als geplant, zum Teil wegen Feuchtigkeit. Schwierig seien auch Loft-Neubauten. Nur in modernisierten Altbauten seien Lofts gut verkäuflich. Zudem sei 1999, als ein Mit-Investor ausstieg, "die Vermarktung kollabiert".

Die Vize-Direktorin der Berlinischen Galerie, Ursula Prinz, hat "gewusst, dass nicht alles zum Besten steht, aber das nicht erwartet". Der Bauantrag für das Museum wurde erst vor zwei Wochen gestellt. Die Eröffnung war zwei Jahre nach der Genehmigung geplant. Das Land Berlin zahlte dafür 23,5 Millionen Mark. Die Summe soll durch eine Bürgschaft der Deutschen Bank abgesichert sein.

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