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Berlin: Vive Berlin

sieht keine Parallelen zu Frankreich und Holland Vor einem Jahr stand Berlin davor, sich in Amsterdam zu verwandeln. „Die Niederlande sind nicht weit“, warnte Neuköllns Bürgermeister Heinz Buschkowsky, nachdem der holländische Filmemacher Theo van Gogh von einem religiösen Eiferer umgebracht worden war.

sieht keine Parallelen zu Frankreich und Holland Vor einem Jahr stand Berlin davor, sich in Amsterdam zu verwandeln. „Die Niederlande sind nicht weit“, warnte Neuköllns Bürgermeister Heinz Buschkowsky, nachdem der holländische Filmemacher Theo van Gogh von einem religiösen Eiferer umgebracht worden war. Jetzt steht uns eine andere Transformation bevor: Berlin drohen Pariser Verhältnisse, sagt Buschkowsky, und flugs finden sich Trittbrettfahrer, die fünf Autos anzünden und damit an die Horrorbilder aus Frankreichs Vorstädten erinnern.

Wer das als Beleg für Buschkowskys These sieht, denkt zu kurz. Natürlich gibt es bei uns große Defizite bei der Ausbildung und Integration von Jugendlichen aus ausländischen Familien, das ist nicht neu. Aber es wäre fahrlässig, französische Zustände an die Wand zu malen. Wir brauchen keine Panikmache, sondern müssen weiter mit Augenmaß daran arbeiten, Benachteiligte zu integrieren, mit Hilfe und wenn nötig auch mit Druck. Und natürlich muss die Polizei Brandstifter verfolgen. Wer stattdessen Parallelen zwischen den Bränden von Moabit und den bürgerkriegsähnlichen Zuständen in Frankreich sieht, gibt den feigen Nachahmungstätern das Gefühl, an etwas ganz Großem mitzuwirken. Das wäre zu viel der Ehre.

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