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Berlin: Vize der Jüdischen Gemeindetrittzurück Julius Schoeps gibt auf

– wegen interner Probleme

Der neue Vorstand der Jüdischen Gemeinde in Berlin ist noch kein Vierteljahr im Amt, schon tritt Julius Schoeps, der stellvertretende Vorsitzende, zurück. Zu den näheren Gründen wollte sich der Historiker, der das MosesMendelssohn-Zentrum in Potsdam leitet, am Freitag nicht äußern. Nur so viel: Es seien keine persönlichen Gründe, sondern habe mit den internen Problemen der Jüdischen Gemeinde in Berlin zu tun.

Julius Schoeps hatte kürzlich eine Öffnung des Zentralrats der Juden in Deutschland zu den 3000 liberalen Juden gefordert. Die rund zehn Reformgemeinden gehören dem Zentralrat nicht an und erhalten dadurch auch keine staatliche Förderung. Sein Rücktritt habe mit dieser Forderung nichts zu tun, sagte Schoeps.

Dass der Historiker sein Amt aufgeben will, kam für andere Vorstandsmitglieder nicht überraschend. Es habe schon Wetten gegeben, wie lange die Zusammenarbeit mit dem Historiker dauere. Am 21. April ist die nächste Sitzung des Gemeindeparlaments. Dann solle sich Schoeps erklären, fordert Albert Meyer, der Vorsitzende der Gemeinde. Mehr wollte auch er zu dem Vorgang nicht sagen.

Albert Meyer hatte mit seiner liberalen „Kadima“-Liste, auf der auch Schoeps aufgestellt war, bei der Wahl im Dezember 20 der 21 Sitze im Gemeindeparlament errungen. „Ein Neuanfang in der Gemeinde ist notwendig“, hatte Schoeps im Januar erklärt. Er wollte sich „für die Abwehr von Spaltungstendenzen in der Gemeinde und für das Prinzip der Einheitsgemeinde“ einsetzen und an der Sanierung und Neuordnung der Gemeindefinanzen mitarbeiten. clk

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