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Berlin: Vogelgrippe: Kontrollen auch in Zügen und Bussen

Polizei und Veterinäre bereiten Großeinsatz vor. Senatorin empfiehlt Influenza-Schutzimpfung

Von Sabine Beikler

Die Angst ist groß, dass sich die Vogelgrippe auch in Deutschland ausbreiten könnte. Das Risiko geht vor allem von Reisenden aus, die aus Ländern ankommen, in denen das Vogelgrippe-Virus H5N1 bereits nachgewiesen wurde. Deshalb kündigte Berlins Gesundheitssenatorin Heidi Knake-Werner (Linkspartei) am Dienstag schärfere Kontrollen an: Nicht nur das Gepäck von Flugpassagieren soll wie bisher auf mitgebrachte Geflügelprodukte, Fleisch, Eier, Federn oder Jagdtrophäen kontrolliert werden. „Mobile Einsatztrupps werden auch Züge und Busse kontrollieren, die aus betroffenen Ländern kommen“, sagte Knake-Werner.

Am Freitag treffen sich Knake-Werner, Vertreter der Bundes- und Schutzpolizei sowie der Veterinärämter, um ihr Vorgehen zu koordinieren. „Unmittelbar danach“ sollen die schärferen Kontrollen beginnen, sagte die Sprecherin der Senatorin, Roswitha Steinbrenner. Da nicht alle Autos, die etwa aus der Türkei oder Rumänien kommen, kontrolliert werden können, appelliert Knake-Werner an das Verantwortungsgefühl von Reisenden. „Bringen Sie keine Lebensmittel mit.“

Auf eine Stallpflicht für die 7000 Hühnervögel in Berlin verzichtet die Verwaltung noch. Im Vergleich zu Brandenburg, wo 7,5 Millionen Hühner gezählt werden, sei der Berliner Bestand sehr gering. „Sollte Brandenburg die Stallpflicht einführen, werden wir uns anschließen“, sagte Angelika Bläschke, Veterinärmedizinerin und Referatsleiterin für Verbraucherschutz.

Seuchenmatten an Flughäfen, über die Reisende aus betroffenen Gebieten laufen sollten, um ihre Schuhe zu desinfizieren, hält Bläschke für nicht notwendig. „Die Wahrscheinlichkeit ist sehr gering, dass Reisende das Virus an den Schuhen tragen“, verwies Bläschke auf eine Risikobewertung des Bundesforschungsinstituts für Tiergesundheit.

Knake-Werner warnte vor Panikmache: „Es geht bei den Kontrollen darum, eine Tierseuche zu verhindern.“ Eine Bedrohung für Menschen sei „nicht erkennbar“. Eine Pandemie drohe nur dann, wenn das Vogelgrippe-Virus auf einen mit einem Influenza-Virus infizierten Menschen trifft und es danach zu einer Mutation des Virus komme. Daher sei die Grippeschutz-Impfung in diesem Jahr besonders wichtig.

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