zum Hauptinhalt
Wer keine Lust hat auf volle Busse, kann ein Stückchen laufen.

© picture alliance / dpa

Berlin: Nahverkehr am Wochenende stark eingeschränkt

Eine Häufung von Baustellen schränkt am Wochenende den Nahverkehr in Berlin erheblich ein - gleichzeitig locken viele Veranstaltungen Besucher an.

Die halbe Stadt macht sich an diesem letzten Ferienwochenende auf den Weg – überall stehen Tage der offenen Türen an, Lange Nächte, unzählige andere Veranstaltungen, und bestes Ausflugswetter soll ja auch noch sein bei sonnigen 30 Grad. Schade nur, dass die Bahn an diesem Wochenende an vielen Stellen noch mal so richtig baggert: Der S-Bahnring ist im gesamten Westen voll gesperrt. Auch Pendler und Ausflügler sollten sich gut vorbereiten – denn auf der Stadtbahn zwischen Alex–Zoo–Spandau fahren ab Sonnabend keine Fern- und Regionalbahnen. Und das ist nicht alles. Eine Übersicht.

S-Bahn

Der Ring ist ausgerechnet an diesem großen Veranstaltungswochenende nur noch ein Halbkreis. Denn zum Abschluss der Sommerferien weitet die S-Bahn ihre Baustellen noch einmal aus. Die Arbeiten am seit 17. Juli gesperrten Abschnitt zwischen den S-Bahnhöfen Bundesplatz und Halensee werden zwar pünktlich fertig – allerdings erst am Montag.

Ab Freitagabend und am gesamten Wochenende ist nun auch der S-Bahnring über Westkreuz und Jungfernheide bis zur Beusselstraße voll gesperrt. Wer aus dem Norden oder Süden Berlins kommt, muss ebenfalls Geduld mitbringen. Denn ebenfalls erst ab Montag sind die Arbeiten an den S-Bahn-Gleisen zwischen Lichtenrade und Blankenfelde beendet.

Bis zum 7. September verlängern sie sich zwischen Frohnau/Mühlenbeck-Mönchmühle und Birkenwerder Auch in Strausberg müssen die Fahrgäste tapfer bleiben: Die Arbeiten für einen zweigleisigen Abschnitt dauern wie geplant bis Ende September. Danach können die Bahnen alle 20 statt alle 40 Minuten bis Strausberg Nord fahren.

Stadtbahn

Viele Berliner nutzen die Stadtbahn, um schnell durch die Stadt zu kommen, weil die RE-Züge nicht an jedem Bahnhof halten. Doch von Sonnabend an bis voraussichtlich zum 1. November geht auf der Ost-West-Strecke beim Fern- und Regionalverkehr zwischen Ostbahnhof/Alexanderplatz und Zoologischer Garten nichts mehr.

Zudem wird von diesem Sonnabend an bis zum 8. September auch noch der Abschnitt vom Zoo nach Spandau gesperrt. Vom 9. September bis 7. Oktober ist auch der Abschnitt Zoo–Charlottenburg gesperrt.

Die Bahn tauscht Schienen und Weichen aus, setzt Brücken instand und erneuert im Bahnhof Friedrichstraße 240 Lager an den Bahnsteigbrücken. Dort war im Dezember 2012 ein Betonbrocken abgebrochen und durch die Zwischendecke in die Halle gestürzt. Am wenigsten werden die Fahrgäste des Fernverkehrs etwas merken: Die Bahn leitet die Züge ins Tiefgeschoss des Hauptbahnhofs um.

Dabei bleibt es nach Abschluss der Bauarbeiten bis zum Fahrplanwechsel am 12. Dezember. Im Regionalverkehr, den auf der Stadtbahn täglich etwa 35 000 Fahrgäste nutzen, enden und beginnen die Fahrten in der Regel im Ostbahnhof oder am Alexanderplatz sowie im Bahnhof Zoo. Fahrgäste müssen dann in die S-Bahn umsteigen, die von den Arbeiten nicht betroffen ist, oder auf die BVG ausweichen.

Betroffen ist mit der RE 1 (Magdeburg–Frankfurt (Oder) auch die nachfragestärkste Linie im Netz. Nur die Züge der RE 2 (Wismar–Cottbus) fahren weiter durchgehend – mit einer Umleitung über Jungfernheide und Lichtenberg (statt via Hauptbahnhof).

Leihrad gratis

Wer bereit ist, zügig zu strampeln, kann den gesperrten Abschnitt auch mit dem Fahrrad umfahren. Das Ausleihen der Call-a-Bike-Räder der Bahn ist während der Streckenunterbrechung in den ersten 30 Minuten gratis. Räder soll es an allen von der Streckensperrung betroffenen Bahnhöfen geben.

Und als weitere kleine Entschädigung will die Bahn Baustellenbesichtigungen anbieten. Geplant waren die Arbeiten schon seit Jahren, um am Hauptbahnhof Teile der Brückenkonstruktion auszutauschen. An der sogenannten Fahrbahn-Übergangskonstruktion, die Spannungen an den Schienen zwischen den einzelnen Brückenteilen ausgleicht, haben sich schon kurz nach dem Einbau Schrauben gelockert.

Die anderen Arbeiten sollten „im Schatten“ dieses Austausches mitgemacht werden. Jetzt hat die Bahn aber, wie berichtet, das Sanieren an den Brücken verschoben und will den Austausch erst in einem Test erproben. Die Sperrzeit konnte so um drei Wochen verkürzt werden. Die Planer hoffen, später ohne Streckensperrung daran arbeiten zu können. Die Gleise der S-Bahn sollen 2016 folgen.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false