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Berlin: Volle Unis, leere Kassen

Die Studenten tragen den Protest in die Stadt. Pro & Contra: Ist der Hochschul-Streik berechtigt?

Es begann am ErnstReuter-Platz. Am Abend des 5. November legten Studenten der Technischen Universität den Verkehr lahm. So begann der große Berliner Studentenstreik. Eine Woche später schlossen sich die Studenten der Humboldt-Uni dem Ausstand an, schließlich auch die der Freien Universität. Die wichtigste Forderung: Der Senat soll 135000 Studienplätze bezahlen, so viele Studenten hat Berlin zur Zeit. Für sie gibt es aber nur 85000 Studienplätze. Außerdem wehren sich die Studenten gegen Studiengebühren, Langzeitstudenten sollen 500 Euro pro Semester zahlen. Auch die Uni-Leitungen unterstützen den Protest – sogar in der Form des Streiks.

Was will der Senat von den Universitäten? Ursprünglich sollten 200 Millionen Euro eingespart werden, dann hätte man eine große Universität schließen müssen. Der Kompromiss mit den Uni-Präsidenten ist im Vergleich dazu zwar deutlich milder – aber immer noch existenziell für die Hochschulbildung in der Stadt. Die Universitäten verhängten im Sommer einen fast flächendeckenden Numerus clausus. Etliche Abiturienten – auch aus Berlin – bekamen keinen Studienplatz. Jede Universität muss nun 80 bis 90 ihrer Professuren und über 500 Mitarbeiterstellen streichen.

Die Zahl der in Berlin ausfinanzierten Studienplätze wird wegen der Kürzungen noch um 10000 auf dann 75000 sinken, so haben es die Universitäten errechnet. Auch die Öffnungszeiten der Bibliotheken müssen verkürzt werden. akü

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