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Vom Bärenzwinger in den Wald?: Neues Gutachten hält Berliner Stadtbärin für transportfähig

Der Streit um die Zukunft von Stadtbärin Schnute geht in die letzte Runde. Tierärzte erklärten, ihr Transport sei zumutbar. Nun sollen die Bezirksverordneten entscheiden, ob das hochbetagte Tier im Bärenzwinger am Köllnischen Park bleibt oder in einen Bärenwald umziehen muss.

Wird Stadtbärin Schnute doch noch über die Autobahn zu einem neuen Gehege gekarrt? Darüber müssen sich die Bezirksverordneten in Mitte demnächst Gedanken machen. Denn das Hin und Her um die Zukunft der Berliner Stadtbärin, die seit 32 Jahren im Bärenzwinger am Köllnischen Park lebt, geht weiter. Vier Tierärzte, die Schnute im September im Auftrag des Bezirks begutachtet haben, kamen zum Schluss, dass sie einen Transport zu einem Bärenpark im Umland wohl noch gesundheitlich verkraften könne. Ob Schnute in Berlin bleibt oder in ein großzügigeres Freigehege verlegt wird, will Mittes Baustadtrat Carsten Spallek (CDU) nun von der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) entscheiden lassen.

Zur Erinnerung: Erst Mitte August ist Stadtbär Maxi gestorben; das Tier war Schnutes Tochter und Partnerin im Zwinger. Schon zuvor hatte das „Berliner Bärenbündnis“ gefordert, man müsse die Tiere aus ihrem „zu engen“ Gehege in einen Bärenwald umsiedeln. Doch um das Paar gemeinsam in eine Transportkiste stecken zu können, hätte man sie narkotisieren müssen. Das hielten Tierärzte für riskant. Die alten Bären könnten dies gesundheitlich nicht verkraften, hieß es.

Jetzt aber müsste nur noch Bärin Schnute in die Kiste, ohne Narkose – weshalb das zweite Gutachten nun einen Transport für vertretbar hält, doch auch erhebliche Risiken für das Tier durch den Stress der Umsiedlung nicht ausschließt. Das Bärenbündnis verlangt weiter den Umzug, während der Bezirk Alternativen prüft. Für 15 000 Euro könne man den Zwinger tierfreundlicher gestalten, sagt Spallek.

Umgerechnet ist die 32-jährige Schnute so alt wie ein Mensch mit 80 Jahren. Aus Sicht des Bären-Experten des Berliner Zoos Heiner Klös wäre es deshalb für Schnute „belastend, sie noch zu verpflanzen“.

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