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Berlin: Vom Golfplatz bis zum Wiesenmeer

Nachnutzung von Tempelhof noch völlig ungewiss

Ein Wiesenmeer? Ein Golfplatz? Ein Vergnügungspark? Eine Open-Air-Bühne? Ein Freiluftkino? Ein neues Stadtqartier? Was aus dem Flughafen Tempelhof werden soll, wenn, wie vorgesehen, am 30. Oktober das letzte Flugzeug dort startet, ist fünf Monate vorher noch völlig ungewiss. Klar ist nicht einmal, was kurzfristig mit dem riesigen Gebäudekomplex geschehen soll.

Der Bund, so sagt die zuständige Oberfinanzdirektion (OFD), will weder das Gebäude noch die Freiflächen übernehmen, wenn der Flugverkehr eingestellt wird. Vertraglich sei vereinbart, dass der Flughafen erst an den Bund zurückfalle, wenn die Anlage förmlich geschlossen ist, sagte der Sprecher der OFD, Helmut John.

Die Flughafengesellschaft dagegen will den Vertrag kurzfristig kündigen. Dazu gebe es unterschiedliche juristische Auffassungen, sagte Flughafensprecherin Rosemarie Meichsner. Sie setzt aber auf eine einvernehmliche Lösung, weil der Bund als Miteigentümer der Flughafengesellschaft deren Antrag auf Befreiung von der Betriebspflicht unterstützt habe.

Tempelhof sei eine „schwierige Liegenschaft“, sagte John. Vor allem die flughafenspezifischen – denkmalgeschützten – Anlagen wie die Empfangshalle oder viele fensterlose Räume seien so gut wie unvermietbar. Wahrscheinlich werde es einen Wettbewerb für die Nachnutzung geben.

Mehr Ideen gibt es dagegen für die Freiflächen. Der ehemalige Stadtentwicklungssenator Peter Strieder (SPD) wollte daraus ein baumloses „Wiesenmeer“ machen und am Rand Büros und Wohnungen bauen lassen. Um die Wohnungen attraktiv zu machen, schlagen private Investoren vor, einen eintrittspflichtigen Park zu schaffen, im dem man reiten oder auch Golf spielen kann.

Dass das Technikmuseum mit seiner Flugzeugabteilung in die Tempelhofer Hangars zieht, ist unwahrscheinlich. Es hat gerade am Gleisdreieck einen Neubau erstellt, dessen Flugabteilung im nächsten Jahr eröffnet werden soll.

Immerhin gibt es schon Interessenten für die Hangars, wo dann die ZDF-Show „Wetten dass..?“ auf Dauer eine Heimat finden könnte.

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