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Berlin: Vom Havelstrand zu märkischen Gipfeln

Tagesspiegel-Leser erlebten eine besondere Radpartie – und wagten sich aufs Hochrad

Werder Bergwandern in Brandenburg? Ein ziemlich aussichtsloses Vorhaben. Sieht man aber tatsächlich mal einen Gipfel am Wegesrand, dann rasch hinauf. Deshalb stellten 30 Tagesspiegel-Leser am Sonntag auf dem Kirchplatz im Haveldörfchen Deetz ihre Räder ab und marschierten über die steile „Große Bergstraße“ zum Plateau des 85 Meter hohen Mühlenberges. Oben angekommen, schon etwas verschwitzt, entdeckten sie zu ihrer Freude im Schatten einen Karren voller kalter Getränke. Den hatten Aktive des Heimatvereins hochgezogen. Sie erwarteten die Bergsteiger, erläuterten den weiten Blick über die Havel westlich von Werder und verrieten: „Dieser Ort ist einer der schönsten Picknickplätze der Mark – er gilt als Geheimtipp.“

Aber damit dürfte es nun vorbei sein, gehört der Deetzer Gipfel doch zu den Höhepunkten einer geführten Erlebnis- und Überraschungstour, die wir für Tagesspiegel- Leser im Rahmen unserer „Radpartie“-Serie organisiert haben. In vier Gruppen mit jeweils 30 Teilnehmern radeln sie ab Werder los – die Premiere war am Sonntag. Rund 1000 Interessenten hatten sich für diese exklusive Tour beworben – 120 wurden ausgelost.

Normalerweise kann man mit den Radkarten, die wir dem Tagesspiegel noch bis zum 26. Mai beilegen, ja alleine losziehen und die von uns erkundeten Tagesausflüge kennen lernen. Aber dann wird vor dem Zweirad-Museum kurz hinter Werder nicht die Weltmeisterin im Fahren historischer Räder, Rosemarie Jordan , mit einem Hochrad von 1888 auf ihre Gäste warten – und alle zum Ausprobieren einladen. Einige wagten sich am Sonntag auf den knapp zwei Meter hohen Sattel und schwankten los. Das Museum an der Mielestraße 2 ist auf jeden Fall die ideale Sehenswürdigkeit für eine Radpartie. Von der Draisschen Laufmaschine bis zu historischen Motorrädern hat der Motorsportklub Werder dort vieles aufgereiht, was auf zwei Rädern rollte – und noch rollt.

Anschließend lag am Sonntag Phöben an der Strecke, eng an Berge geschmiegt, die es auf knapp 90 Meter bringen. Denn diese Gegend ist für Brandenburger Verhältnisse außergewöhnlich gebirgig. Zwischen Paretz und Ketzin schipperten die Leser schließlich mit der Fähre übers Wasser und wurden gegenüber auf einer der schönsten Restaurant-Terrassen an der Havel erwartet. Sie gehört zum Lokal „Am Fährhaus“. Alleine der Blick auf den behäbigen Fluss hier ist schon ein paar Euro wert. Mit Spargel und Forelle gestärkt, erreichte man dann locker Paretz, ein Wallfahrtsort für die Verehrer der preußischen Königin Luise. Seit 2001 ist das Schlösschen wiederhergestellt, in dem sie mit Friedrich Wilhelm III. von 1797 bis 1805 glückliche Tage verbrachte. Kastellan Matthias Marr führte durch den Herrensitz, danach gab’s auf dem Paretzer „Storchenhof“ Kaffee und Kuchen – unter einem Nest, in dem die Störche brüten.

Das war genügend Wegzehrung für die weitere Tour zurück über die Fähre nach Deetz – und hinauf zum Mühlenberg. Übrigens: Diesen Aussichtspunkt können ab Freitag auch alle anderen Leser mit unseren Karten erklimmen. Am 21. Mai liegt Radpartie 13 bei – vom Havelstrand zu märkischen Gipfeln. Sie führt gleichfalls von Werder über Paretz nach Deetz.

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