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Wahlgewinner: Heinz Buschkowsky, SPD, Bezirksbürgermeister Neukölln. "Hoheitsgebiet" nannte Heinz Buschkowsky (SPD) kurz vor der Wahl sein Neukölln. Recht hat der 63-Jährige behalten, denn in keinem anderen Bezirk schnitt Buschkowskys Partei mit fast 43 Prozent der Stimmen so gut ab. Buschkowsky ist trotz seiner oft provokanten Äußerungen zur Integrationspolitik und einer manchmal allzu direkten Wortwahl nah am Volk. Fast acht Prozent hat die SPD in der Neuköllner BVV dazu gewonnen, die Ära Buschkowsky hat damit einen neuen Höhepunkt erreicht. (eve)

© dapd

Berlin: Vom Wähler belohnt

Sieg durch Traumquote, durch geduldige Arbeit, dank einer Wunschliste, mit knapper Mehrheit: sechs Erfolgreiche

Heinz Buschkowsky, SPD, Bezirksbürgermeister Neukölln.

„Hoheitsgebiet“ nannte Heinz Buschkowsky (SPD) kurz vor der Wahl sein Neukölln. Recht hat der 63-Jährige behalten, denn in keinem anderen Bezirk schnitt Buschkowskys Partei mit fast 43 Prozent der Stimmen so gut ab. Buschkowsky ist trotz seiner oft provokanten Äußerungen zur Integrationspolitik und einer manchmal allzu direkten Wortwahl nah am Volk. Fast acht Prozent hat die SPD in der Neuköllner BVV dazugewonnen, die Ära Buschkowsky hat damit einen neuen Höhepunkt erreicht. eve



Oliver Igel, SPD, neu
er Bezirksbürgermeister von Treptow-Köpenick. Mit 33 Jahren eine Großstadt zu regieren, hat schon etwas Märchenhaftes. Oliver Igel ist der neue Bezirksbürgermeister für 240 000 Treptower und Köpenicker. Er hat Literatur studiert und bei der Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur gearbeitet. Politik macht er seit 1996 in der SPD und seit 2001 in der BVV. 2010 übernahm er den SPD-Kreisvorsitz vom 72-jährigen ehemaligen Bezirksbürgermeister Klaus Ulbricht. Ein konsequenter Generationenwechsel. loy



Mario Czaja, CDU, Wahlkreisgewinner in Marzahn-Hellersdorf
. Sein Wahlkreis – Kaulsdorf und Mahlsdorf – besteht vorwiegend aus Einfamilienhaussiedlungen, da spielen Eigentum und der Schutz vor zu viel Staat eine große Rolle. Czaja, 35, hat den Wahlkreis schon 2006 geholt, mit 33 Prozent der Erststimmen, diesmal wurden es 41 Prozent. Er sorgt dafür, dass Grundstücke an die Kanalisation angeschlossen und Straßen saniert werden – ohne Anliegerbeiträge. Unter Rot-Rot wurden solche Beiträge andernorts erhoben, ein Grund, Czaja zu wählen, der ist Betriebswirt und kennt sich aus. loy



Wolfram Prieß, 15. Pirat im Abgeordnetenhaus
. Letzter Listenplatz, damit war Wolfram Prieß, 45, arbeitsloser Diplom-Physiker aus Wedding, eigentlich chancenlos. Aber die Piratenwähler wollten auch ihn im Parlament sehen – als 15. von 15 nominierten Piraten-Kandidaten. Beim Landesparteitag stellten die Delegierten ihre persönlichen Kandidatenwunschlisten zusammen, anschließend wurden die Listen ausgewertet und alle Kandidaten nach Sympathiewerten eingestuft. Wer auf der Beliebtheitsskala einen negativen Durchschnittswert erzielte, erhielt keinen Listenplatz, also war – zufällig – bei 15 Kandidaten Schluss. loy



Claudio Jupe, 63, CDU, Wahlkreisgewinner in Charlottenburg.
Der CDU-Mann hat in der BVV Charlottenburg-Wilmersdorf Politik gemacht, bevor er die Landespolitik anvisierte. Von Beruf ist er Anwalt, ein freundlich blickender Mann mit , wenn man so will, politischem Killerinstinkt. Jetzt hat er Klaus Wowereit das Direktmandat abgenommen. 2009 begann in Jupes Ortsverband Grunewald-Halensee die Demontage von Ingo Schmitt, Landeschef der CDU und Personifizierung eines Machtverständnisses. wvb.



Carola Bluhm, 48, Linke, scheidende Senatorin
. Das war knapp. Nur 0,6 Prozentpunkte trennten Carola Bluhm, die Direktkandidatin der Linken im Wahlkreis Mitte 2, von ihrem SPD-Herausforderer, Unternehmensberater Stefan Draeger. Mit 31,2 Prozent der Stimmen errang sie das Direktmandat – allerdings wäre sie über die Linken-Landesliste auch ohne den persönlichen Sieg wieder ins Abgeordnetenhaus gewählt worden. Dort war sie auf Platz zwei gesetzt.  lvt

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