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Berlin: Von Chaos und Visionen

Der Chef des Admiralspalasts, Falk Walter, hat für 2007 große Pläne: Bad, Club und Café werden eröffnet

Die neuen Fenster sind endlich drin. Jetzt beginnt der Innenausbau des Cafés. Dabei wollte Falk Walter nach der ursprünglichen Planung mit der Eröffnung des Cafés im Admiralspalast anfangen – und so schrittweise den neuen, alten Amüsiertempel am Bahnhof Friedrichstraße wieder in Betrieb nehmen. Doch es kam alles anders und vor allem viel anstrengender als geplant. Statt des Cafés eröffnete zuerst das Theater mit der Premiere der „Dreigroschenoper“ in der Regie von Klaus Maria Brandauer.

„Ich bin froh, dass nach dem schweren und holperigen Start das Boot jetzt richtig anfängt zu schwimmen“, sagt Falk Walter. Er ist zufrieden mit der Auslastung des Hauses, auch wenn er die Zahlen für sich behält. Die „Dreigroschenoper“ war jedenfalls trotz des zunächst befürchteten Desasters ein großer Erfolg – fast alle Vorstellungen ausverkauft. Und auch der nun gastierende Helge Schneider zieht die Massen an. Es gibt nur noch wenige Karten. Walter ist sich sicher: So einen leicht chaotischen Start, wie er ihn mit seinen Geschäftspartnern hingelegt hat, könne nur in Berlin akzeptiert werden: „Die Berliner nehmen diese Halbfertigkeit humorvoll und entspannt hin.“

Auch wenn der zunächst geplante Zeitplan kräftig in Verzug ist, sollen Bauzäune an der Friedrichstraße und im Hof bald der Vergangenheit angehören. Das Café wird im Frühjahr eröffnet, genauso wie der Club im Keller, der über eine Treppe im Hof zu erreichen ist. Vorher werden aber noch die restlichen Arbeiten an der erstaunlich großen Studiobühne unterm Dach abgeschlossen: Mitte Januar ist die mobile Tribüne fertig, die es den Theatermachern erlaubt, Bühne und Zuschauerraum variabel zu gestalten. Bisher ist die Bühne immer noch eine Baustelle, wird aber schon voll genutzt.

Erst einmal zurückgestellt sind die Bauarbeiten am Bad, das Walter mit möglichst vielen alten Baumaterialien wieder unter dem Dach einbauen will. Das Haus verfügt über eine eigene Quelle, die das Bad, wie in den 1920er Jahren wieder speisen soll. Damals war es in ein Damen- und ein Herrenbad geteilt. Die Trennung wird jetzt aufgehoben. Die Eröffnung ist in einem knappen Jahr vorgesehen. „So ein Bad im Sommer zu eröffnen, macht keinen Sinn“, sagt Walter. „Das ist etwas für die Wintermonate.“ Oder liegt es daran, dass ihm das Geld ausgegangen ist? Nein, sagt Walter, trotz des Durcheinanders auf der Baustelle seien die Kosten für Sanierung und Instandsetzung im Rahmen und werden bei 15 Millionen Euro liegen. Nicht darin enthalten ist die Sanierung der aufwendigen Fassade an der Rückseite des Gebäudes zur Planckstraße. Sie ist durch ein Gerüst gesichert; ein Termin für die Arbeiten steht noch nicht fest.

Hilfe könnte von den Denkmalschützern kommen. So gab die Deutsche Stiftung Denkmalschutz jüngst einen Zuschuss von 50 000 Euro für die Wiederherstellung der Vorderfassade zur Friedrichstraße. Die Stiftung würdigte das Engagement des Hausherren durch ein besonderes Lob bei der Übergabe des Spendenschecks: „Den Bau in seiner originalen Nutzung und nach den denkmalpflegerischen Gesichtspunkten wiederherzustellen, ist ein besonderer Glücksfall.“

Programm und Tickets im Netz:

www.admiralspalast.de

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