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Berlin: Von den Philippinen in den Prenzlauer Berg

Tänzer Romeo wohnt gern grün. Tagesspiegel und Radio Multikulti bei Berlinern zu Hause

BERLIN PRIVAT

Wer sagt, dass Homestorys nur interessant sind, wenn Prominente darin die Hauptrolle spielen ? Wir nicht. In dieser Serie stellen Radio Multikulti und der Tagesspiegel die Wohnungen der Berliner von nebenan vor. Die Sendung zum Text läuft heute im Radio, und im Internet erlauben die Bewohner einen Blick ins Private.

Bei der Stuttgarter Inszenierung von „Miss Saigon“ schlüpfte Romeo in 23 Rollen. Im Musical „Cats“ spielt der Philippiner jetzt fünf Katzenrollen. Als „Skimbleshanks“ singt er, bei „Tumblebrutus“ kommt es auf sein akrobatische Können an. Romeo ist immer die Zweitbesetzung, ein so genannter Swing in den Musicals, einer, der einspringt. „Ein Swing muss flexibel sein, starke Nerven haben und vor allem ein gutes Gedächtnis“, so Romeo. Den katholischen Eltern war der Berufswunsch des einzigen Sohnes zunächst suspekt. Heimlich nahm Romeo als 14Jähriger Ballettunterricht – bezahlt vom Taschengeld. Der Vater kürzte es ihm rigoros, als er dahinter kam. „Die Philippinen sind eine Macho-Gesellschaft“, meint der 34-Jährige heute. Also studierte der Stammhalter erst einmal Philosophie und arbeitete nebenbei als Tänzer in einer großen Fernsehshow auf den Philippinen. Inzwischen akzeptierte seine Familie den Beruf. Und auch, dass sein Freund ein Mann ist. Obwohl Romeo oft umzieht, hat er seine 50 Quadratmeter in Prenzlauer Berg sofort wohnlich eingerichtet. „Pflanzen muss ich um mich haben.“ Eine Wand ist mit bunten Papiertüten aus Edelboutiquen dekoriert. Nur seine Lieblingstasche hängt nicht dort. Die ist aus Korb und sieht aus wie ein alter Ranzen, ein philippinischer Reisbauer hat sie ihm verkauft.

Radio Multikulti (8.40 Uhr; Kabel 91,6 MHz, Antenne 106 ,8 MHz); Internet: www.berlinprivatonline.de

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