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Bernd Matthies.

© Kai-Uwe Heinrich

Kommentar: Künast wie einst Napoleon?

Sie hat sich ein bisschen gequält und gesonnt in all der Zuneigung. Doch nun will Renate Künast sich zur Bürgermeisterin wählen lassen. Und dann? Bernd Matthies über ihren zögernden Marsch auf Berlin.

Irgendwie erinnert die Situation an den Marsch Napoleons auf Paris. Nur, dass Renate Künast nicht beschwerlich von Elba über die Seealpen kraxelt, sondern kommod vom hochsymbolischen Gorleben her anreist, um sich den Berlinern zu erklären. Sie hat ein hübsches Hin und Her inszeniert, hat sich ein bisschen gequält und doch auch ein bisschen gesonnt in der Zuneigung jener, die ihr zumindest einen Wahlsieg, womöglich aber sogar die Kompetenz für den Job zutrauen.

Wir werden sehen. Ein Kandidaten-Aufgalopp ist immer leicht, wenn eine Partei Appetit auf Macht hat, und es dürfte bis zur Wahl im Wesentlichen genügen, den ohnehin ergrünten Berlinern Milch und Honig zu versprechen, und zwar in astreiner Bioqualität. Das Schwere kommt danach, das Verhandeln, Koalieren, Opponieren – je nachdem.

Napoleon übrigens hat, nachdem er Paris eingenommen hatte, gerade hundert Tage regiert. Dann erlebte er bekanntlich sein Waterloo.

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