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Ein mit Pflanzen und Steinen einer Giebelwand bedeckter PKW steht am 18.11.2015 in Dallgow-Döberitz (Brandenburg) auf der Straße.

© dpa

Update

Von Heini bis Iwan: Unwetter in Berlin - S-Bahn-Verkehr unregelmäßig

Tief "Heini" wütete am Mittwochmorgen mit Windstärke 9 in der Stadt: Wegen Signalstörungen und umgestürzten Bäumen fuhr die S-Bahn unregelmäßig. 100 Feuerwehreinheiten waren im Einsatz, auch die Flughäfen reagierten.

Von Ronja Ringelstein

Heftige Sturmböen haben Berlin durcheinander gewirbelt. S-Bahnlinien wurden am Mittwochvormittag unterbrochen, nachdem Bäume auf die Gleise gefallen waren. Und am Lageso mussten alle Zelte geräumt werden, weil es so stürmisch ist. Die Feuerwehr war im Dauereinsatz, um Äste und Dachziegel zu beseitigen.

Auf den Schienen der S75 ist der Zugverkehr der S-Bahn zwischen Springpfuhl und Wartenberg unregelmäßig, teilweise fallen noch Züge aus. Ein Baum ist auf die Gleise gefallen, der von der Feuerwehr beseitigt wurde. Der Einsatz ist beendet, verletzt wurde niemand. Wegen einer Signalstörung am Bahnhof Ostkreuz kommt es auf den Linien S5, S7 und S75 zu Verspätungen und eventuellen Zugausfällen. Und wegen eines Feuerwehreinsatzes im Bereich Grunewald kann es auf der Linie S7 noch zu Verspätungen und eventuellen Zugausfällen kommen. Auch hier war ein Baum auf eines der beiden Gleise gekippt, den die Feuerwehr schon beseitigt hat.

Fünf Zelte vor dem Lageso abgebaut

Sturmtief „Heini“ hat sich am Dienstag vom Atlantik auf den Weg über Schottland nach Skandinavien gemacht und sich der deutschen Nord- und Ostseeküste genähert. Ausläufer des Sturmtiefs sind in der Nacht über Berlin und Brandenburg gezogen. Nennenswerte Schäden habe es aber nicht gegeben, wie die Berliner Feuerwehr am Mittwochmorgen mitteilte. "Der ein oder andere Ast wird noch von Fahrbahnen zu räumen sein", teilte ein Sprecher der Feuerwehr mit. Allerdings seien bereits über hundert "112"-Notrufe am Mittwoch eingegangen. Derzeit sind hundert Feuerwehrfahrzeuge im Einsatz, um Dachziegel und Äste zu beseitigen.

Vorsicht, das Plakat ... löst ... sich ... und - zack! - ist es gerissen.
Vorsicht, das Plakat ... löst ... sich ... und - zack! - ist es gerissen.

© André Görke

Aufgrund des starken Windes am Mittwochmorgen mussten alle fünf Zelte auf dem Gelände vor dem Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso) an der Turmstraße geräumt werden. Alle dort wartenden Menschen mussten die nicht wetterfesten Zelte verlassen und wurden teilweise in Unterkünfte gebracht, teilweise in den medizinischen Hörsaal auf dem Gelände und teilweise in die Turnhalle an der Turmstraße. "Alle Zelte sind jetzt gesperrt", teilte die Sprecherin des Lageso, Silvia Kostner mit.

Die Eisbahn auf dem Potsdamer Platz verlor ihre Plane

In den frühen Morgenstunden blies der Wind in Berlin und Potsdam teilweise sogar mit Windstärke 11. Inzwischen herrscht immer noch Windstärke 10 in einigen Teilen Berlins, etwa in Wannsee und Tegel, fast überall sonst Windstärke 9. Auch am Potsdamer Platz bläst der Wind so stark, dass der dort aufgebauten Eisrutschbahn die Planen davonflogen. Mitarbeiter mussten sie am Morgen auf die Schnelle wieder festzurren und sichern.

Die Flughäfen waren ebenfalls von den Sturmböen betroffen, wenn auch nur gering. "Es wurden keine Flüge gestrichen", sagte ein Sprecher der Flughafengesellschaft. Aber bei der Abfertigung trafen die Mitarbeiter "kleinere Maßnahmen", sodass etwa die Fluggastbrücken zusätzlich gesichert wurden oder der Einstieg nur über die Vordertür erfolgen konnte. Aber von Zuständen wie etwa im März, als der Wind zu stark war um die Flugzeuge zu be- und entladen und somit zahlreiche Passagiere in Berlin und anderswo wochenlang auf ihr Gepäck warten mussten., war Berlin heute "weit entfernt", wie der Sprecher sagte.

Weihnachtsmärkte sicherten ihre Stände

Auch die Weihnachtmärkte, deren Saison ja am Montag beginnt, sichern ihre Stände: In Erfurt fiel sogar der fast 30 Meter hohe Weihnachtsbaum um.

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"Der Wind ist aber wieder am Abflauen, der Höhepunkt dürfte für heute überschritten sein", sagte ein Sprecher des Wetterdienstes Meteogroup am Mittwochmorgen.

Damit ist das milde Herbstwetter vorüber. Wind und Regen werden auch am heutigen Mittwoch in ganz Deutschland erwartet, vor allem die Höhenlagen der Mittelgebirge sollten das zu spüren bekommen.

Die Temperaturen sollen vorerst zweistellig bleiben, sie liegen zwischen 10 Grad an der Ostsee und milden 19 Grad am Oberrhein. Aber täglich sollen die Werte ein wenig sinken, am Freitag sind nur noch 7 bis 14 Grad drin.

Auf "Heini" folgt "Iwan"

Kaum hat „Heini“ sich ausgetobt, ist schon ein neues Tief, „Iwan“, unterwegs. Morgen, am Donnerstag, frischt der Wind deshalb wieder auf, wenn "Iwan" mit Windspitzen um Windstärke 9 durch Berlin fegt. Danach folgt ein bisher noch namenloses Tiefdruckgebiet, das am Freitag mit Wind und Schauern über Deutschland zieht. Bis Freitag bleibt es windig in Berlin - dann geht der Wind ab Samstag zurück und es wird kälter.

Am Wochenende kommt der erste Schnee

Höchsttemperaturen von 3°c bis 5°c werden am Wochenende erwartet. Nachts kann es Frost geben. "Die ersten Schneeflocken in Berlin wird man wohl am Samstag sehen", so ein Meteogroup-Sprecher. Allerdings sei es zu früh, sich aufs Schneemannbauen zu freuen. Mit etwa 5°c am Samstag werde es zu warm, als dass der Schnee liegen bleiben würde. "Einen klassischen Wintereinbruch mit viel Schnee wird es dieses und auch am nächsten Wochenende noch nicht geben", so der Sprecher.

Unwetter über dem Brandenburger Tor in Berlin
Unwetter über dem Brandenburger Tor in Berlin

© dpa

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