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Berlin: Von Sylvia von Kekulé

Was wünschen wir Berlin für ein Jahr, das geprägt sein wird von Sparzwängen und Politikverdrossenheit? Wir haben bekannte Berliner gefragt.

Was wünschen wir Berlin für ein Jahr, das geprägt sein wird von Sparzwängen und Politikverdrossenheit? Wir haben bekannte Berliner gefragt. Heute öffnet unseren Adventskalender: Sylvia von Kekulé, Pfarrerin an der KaiserWilhelm- Gedächtniskirche.

Die Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis- Kirche auf dem Breitscheidplatz – sie ist berühmt und ein Magnet für die Touristen. Aber sobald der Sommer kommt und die Sonne wieder scheint, stinkt’s dort. Die Verunreinigung ist so stark, dass selbst die schärfsten Mittel nicht helfen. Woher kommt es, dass mit einer Kirche, die zugleich Mahnmal ist, so respektlos umgegangen wird? So wünsche ich mir, dass die Pläne zur Umgestaltung des Platzes endlich realisiert werden, dass der Tunnel zugeschüttet und der Platz ausgeleuchtet wird. Und weil Glauben keine Privatsache ist, wünsche ich mir auch Religionsunterricht an den Berliner Schulen. Denn mit einer Kirche können die Menschen nur dann angemessen umgehen, wenn sie wissen, was sie bedeutet: dass sich dort die Gläubigen Gott besonders nah fühlen. Und dass, indem der Kirche Respekt entgegengebracht wird, dem dort geglaubten Gott, sei er fremd oder vertraut, die Ehre erwiesen wird. Was daraus folgen würde? Ein sauberer Platz, auf dem sich Menschen verschiedener Herkunft, Religion und Lebenshaltung in gegenseitiger Achtung begegnen. Foto: Lautenschläger

DAS TÄGLICHE TÜRCHEN

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