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Von Tag zu Tag: Alter Falter!

Stefan Jacobs über Polizistenwitze und Straßennamen als Fluchthelfer.

Als die Mottenkiste neu und die Ostfriesen noch jung waren, gab es Polizistenwitze. Und zwar systemübergreifend, wie folgendes Beispiel zeigt: In der Ostvariante finden zwei Polizisten ein totes Pferd in der Tschaikowskistraße. „Wie schreibt man Tschaikowski?“, fragt der, der den Einsatzbericht verfasst, seinen Kollegen. „Lass es uns in die Schubertstraße tragen“, erwidert der. Die Westversion desselben Witzes handelt von einer Leiche in der Pestalozzistraße.

Von da ist es – Achtung, steile Überleitungskurve! – nicht weit bis nach Biesdorf, wo kürzlich nächtens eine Zivilstreife der Polizei auf einen Mercedes aufmerksam wurde, der aus der Geradeausspur abbiegen wollte. Darauf angesprochen, äffte der Fahrer die Polizisten nach und gab Gas. Die Beamten hinterher – bis sie ihn in der Apollofalterallee aus den Augen verloren. Wer da sagt, typisch Polizei, der renne mal einem Hund hinterher und rufe dabei zehnmal „Apollofalterallee“ in sein Handy. Wer dagegen fragt: „Apollofalterallee?“, dem sei gesagt: Ja, in Biesdorf-Süd, gleich neben dem Aurorafalterweg, den man über die Rapsweißlingstraße erreicht. Man darf nur nicht vorzeitig in den Kleinen Heufalterweg abbiegen, bei dem außerdem unklar ist, ob der Heufalter oder die Straße so klein ist. Zur Mohrenfalterstraße fährt man einfach zwei Ecken weiter auf der Rapsweißlingstraße. Wer allerdings in den Dukatenfalterweg oder die Schillerfalterstraße will, muss vorher noch mal zurück zur Apollofalterallee. Und den Mercedes samt betrunkenem Fahrer hat die Polizei auch noch gefunden: In der Güstrower Straße, laut Protokoll.

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