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Von Tag zu Tag: Am Himmelstor

Andreas Conrad wünscht Nina Hagen ein langes frommes Leben

Glauben heißt nicht wissen, so sagt man, und damit ist der Glaube zwar noch lange nicht in den Bereich des Beliebigen gerückt, aber zwingend ist er nun auch nicht. Auf Nina Hagen bezogen: Sie glaubt nicht alles, aber vieles schon. Und nicht immer, darauf kann man sich sicher einigen, lag ihr Glaube auf einer Linie mit der offiziellen Lehre der evangelischen Kirche. Aber egal, mittlerweile ist sie evangelisch getauft, wird sich sogar an diesem Sonntag in der Marienkirche zum Leben und besonders zum Tod äußern und dazu auch ein Lied darbieten. Fragt sich nur welches? Eines aus ihrem letzten Album läge nahe, vielleicht der Titelsong „Personal Jesus“, der alte Depeche-Mode-Hit, dem der unsterbliche Johnny Cash vor wenigen Jahren zu neuer Popularität verhalf. Zwei weitere Songs mit dem Erlöser im Titel sind auf dem Album versammelt, einmal taucht sogar Gott selbst, einmal das Kreuz in einem Songtitel auf – Nina hat die Qual der Wahl. Doch sie könnte, geht es doch um den Tod, auch tiefer in die Repertoirekiste greifen und einen von ihr einst gecoverten Ramones-Titel hervorziehen: „Born to die in Berlin“. Nur ihre Version von Bob Dylans „Knockin’ on heaven’s door“ scheint für eine sakrale Verwendung wenig geeignet, sie hat da wohl was verwechselt: „Knockin’ on Hermann’s door“. (Seite 13)

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