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Von Tag zu Tag: Antizyklisch

Bernd Matthies gibt aktuelle Tipps zum Ausstellungsbesuch

Liebe Kunstfreunde: Das wäre gestern Ihr Tag gewesen, speziell der Nachmittag. Einfach hin zur Nationalgalerie, Karte kaufen, reingehen, Bilder gucken. 300 Leute, wo mindestens 800 reinpassen, diesen Luxus hatten nicht einmal die besonders bedeutenden Gäste bei der Eröffnung.

Nein, das ist natürlich kein Zeichen für einen Flop. Die Interessierten folgen nur einer unausrottbaren Regel, die da lautet: Bloß nicht gleich am Anfang, da ist es am vollsten. Richtig ist es genau umgekehrt: Am vollsten sind derlei Ausstellungen stets am Ende, wenn die Torschlusspanik alle anderen Erwägungen überwölbt und die Leute gegen jede Vernunft in Wind und Regen ausharren lässt. Das jedenfalls hat die MoMA-Ausstellung gezeigt, die auch ganz harmlos anfing.

Allerdings hatte die auch keinen so übermächtigen Gegner wie Knut im Zoo. Wir empfehlen folgende antizyklische Besuchsplanung: Bei Regen in den Zoo, bei Sonne zu den Bildern. Aber warten Sie nicht bis Oktober!

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