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Von Tag zu Tag: Applaus

Christian van Lessen freut sich auf ein neues – altes – Theater

Berlins Theaterlandschaft hat bei aller Sehenswürdigkeit einen Makel. Sie türmt sich vor allem in Mitte und lässt es drumherum ziemlich flach und alt aussehen. Wie so ein richtig funktionierendes größeres Theater aussieht, kann ein Großteil der Bevölkerung nur bei längeren Ausflügen kennenlernen. Von Schöneberg und Tempelhof bis Steglitz und Zehlendorf hat sich seit der Schließung des Schlosspark-Theaters ein gewisses Nichts aufgetan und das Gefühl breitgemacht, im Backstage der Stadt zu stehen. Das dürften die Kulturämter vermutlich bestreiten, aber viele tausend Bewohner, die gern ins Theater gehen, ohne allzu weit fahren zu müssen, spüren den Verlust. Ein über peinlich lange Jahre leerstehendes, landeseigenes Traditionshaus aus eigener Kraft und eigenem Geld wieder aufzumöbeln, es der Stadt sozusagen zurückzugeben und es vor allem mit einem attraktiven Spielplan zu versehen – das ist eine Leistung, die nicht nur den Applaus des künftigen Publikums verdient. Es ist auch eine Leistung, die es fast schon verbietet, einen Hallervorden Didi zu nennen.

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