zum Hauptinhalt
Keine Gewalt! Vegan-Wirt Attila Hildmann war zärtlich zum Tier.

© Foto: Kalaene/dpa

Von Tag zu Tag: Atilla Hildmann verliert Wette

Der "Veganerkönig" hatte versprochen, live vor der Kamera ein Steak zu essen, falls seine Burger den Journalisten nicht schmecken.

Am Ende musste Attila Hildmann die Wette verlieren, denn sonst wäre der sorgsam ausgetüftelte Schlussgag seiner Presseveranstaltung verpufft. Zwar hatten viele der anwesenden Journalisten den Burger des cholerischen veganen Überdrüber-Kochs gelobt, aber ihm doch bescheinigt: Mit Fleisch schmeckt besser. Hildmann jedoch, betont leutselig eingestimmt, lud keine Pumpgun durch und klatschte auch niemandem etwas ins Gesicht, sondern stieg in seinen vor dem Imbiss geparkten Porsche und lenkte ihn auf den Gehweg.

Dann fuhr ein Auto mit Anhänger vor, in dem sich ein lebendes Kalb befand. So, sagte er dann mit vorgehaltenem Fleischermesser, ich habe ja nun versprochen, als Wettverlierer ein Steak zu essen, das mache ich auch, aber nur, wenn einer von Ihnen das Kalb für mich umbringt. Was, logisch, niemand tat.

Hildmann kann zufrieden sein mit der unerwarteten Publicity. Schätzungsweise 30 Journalisten waren am Mittwoch seiner Einladung gefolgt, mit der er sich für die negative Kritik in dieser Zeitung revanchieren wollte. Denen zeigte er nach sorgfältiger Kontrolle der Akkreditierungen zunächst einen Film über Nutz und Frommen des Veganismus und gab dann Interviews, vermutlich mehr auf einmal als in den letzten fünf Jahren zusammen. Tenor: Er habe nie erwartet, dass seine Facebook-Attacke gegen den Tagesspiegel derart hohe Wellen schlagen würde. Und Journalismus, ja, den stelle er sich anders vor. Guten Appetit!

Was wäre gewesen, wenn er die Wette gewonnen hätte? Hätte er das Kalb dann einfach nur siegestrunken gestreichelt? Man weiß es nicht. Und nun zurück zu den wichtigeren Dingen.

Zur Startseite