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Von Tag zu Tag: Aus der Kiste

Bernd Matthies über den großen Treberhelfer und seine Energie.

So ist das nun mal bei uns: Kaum ist die Tragödie vorbei, wird sie als Posse erneut auf die Bühne gestemmt. Das Stück heißt „Treberhilfe“, und in allen Hauptrollen sowie als Regisseur, Inspizient und Kartenabreißer hält sich der gescheiterte Maserati-Lenker Harald Ehlert für die Idealbesetzung. Und deshalb lässt ihm sein Temperament einfach keinen Ausweg: Er muss dabei sein. So neu kann die Neue Treberhilfe gar nicht sein, dass sich der Chef der alten nicht mit aller Energie hineindrängt.

Immerhin öffnet er juristisches Neuland mit seinem Ansinnen, als Geschäftsführer eines insolventen Unternehmens vom nachfolgenden übernommen zu werden. Sich schamhaft vom Hof zu machen, wie das in solchen Fällen üblich ist – das ist nicht sein Ding. Er hat fast schon Bewunderung verdient für diese beispielhafte Härte gegen sich selbst und, vor allem, alle anderen, ein Kai aus der Kiste.

Aus Ehlerts Sicht handelt es sich um das Aufbegehren der verfolgten Unschuld, schon klar. Doch man möchte ihm raten, sich langsam mal mit dem Rollenfach des guten Verlierers vertraut zu machen. Die Nachfolger sollten in Ruhe arbeiten können. Ohne Gespensterdebatte. (Seite 8)

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