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Von Tag zu Tag: Ausgerechnet da

Bernd Matthies über den Kreisel als Szene-Lounge-Abhäng-Location

Wir Eingeborenen zucken gern ein wenig zusammen, wenn die Worte „Steglitzer Kreisel“ gesagt werden. Steht das Ding da etwa immer noch rum? Nachgeschaut: Es steht. Dabei gab es einen ganzen Haufen von Silberstreifen am Horizont, der letzte betraf den Versuch, auf der Immobilienmesse Monte Carlo irgendeinen Doofen zu finden, der Spaß an nutzlosen Berliner Gebäuden hat, Boris Becker vielleicht? Im August findet in Greifswald die Messe „Eigenheim“ statt, da ließe sich der Bau eventuell als hochgeklappte Reihenhaussiedlung loswerden.

Natürlich nur, wenn das neue Konzept nicht verfängt, das aus dem Kreisel eine hochgradig szenemäßige, wenn nicht sogar hippe Retro-Club-Lounge-AbhängLocation zu machen gedenkt. Leider wird sich dabei wieder die größte Schwäche des Kreisels zeigen: Er steht in Steglitz. Steglitz ist – bei allen Vorzügen! – in der Szene etwa so angesagt wie das ZDF. Wir sollten ihn also zunächst in „Friedrichshainer Kreisel“ umbenennen. Die Touristen würden den Trick vermutlich nicht mal bemerken (Seite 12).

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