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Von Tag zu Tag: Bahn-Schampus

Klaus Kurpjuweit wartet weiter auf die Radmitnahme im ICE

Bahnchef Hartmut Mehdorn kann doch großzügig sein. Dem Berliner Europaabgeordneten Michael Cramer hat er jetzt sechs Flaschen Champagner geschickt. Wettschulden. Der Grüne hatte mit Mehdorn gewettet, dass das Europaparlament die Mitnahme von Fahrrädern in allen Fernzügen beschließen und dies in die Eisenbahnverordnung aufnehmen werde. Mehdorn wehrt sich seit Jahren gegen die Radmitnahme im ICE. Nun ist der Beschluss des Europaparlaments da – und es ändert sich nichts. Die Parlamentarier haben nämlich festgelegt, dass die Radmitnahme nur dann erfolgen muss, wenn „es leicht zu handhaben ist, den Eisenbahntransport nicht beeinträchtigt und die Züge es erlauben“. Und das klappt bei der Deutschen Bahn selbstverständlich nicht. Zu lang wären die Haltezeiten auf den Bahnhöfen, wenn die Räder ein- und ausgeladen werden, sagt Mehdorn. Und Sitze müssten ausgebaut werden. Wie schrecklich! Cramer würde mit Mehdorn erneut wetten. Dieses Mal darum, dass die Bahn doch noch nachgeben muss und Fahrräder auch im ICE mitgenommen werden dürfen. Der Abgeordnete würde sogar zwei Kisten Schampus einsetzen. Jetzt ist Mehdorn am Zug.

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