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Von Tag zu Tag: Be-Berlin

Ulrich Zawatka-Gerlach sorgt sich um den guten Ruf der Stad in der Welt

Was soll das heißen? Be Berlin! Wir sagen Ihnen gleich – das ist eine Zeitungsente. Das kann der Spruch nicht sein, der die Völker der Welt nach Berlin schauen lässt. Denn in der Ausschreibung für die neue Hauptstadt-Werbekampagne stand: Für den Slogan ist die deutsche Sprache zu wählen, er soll in die wichtigsten Fremdsprachen übersetzbar sein. Ins Chinesische zum Beispiel. Sanskrit wird auch immer wichtiger, angesichts des indischen Tigers.

Aber nehmen wir einmal an, die deutsche Hauptstadt will auch die Amerikaner umwerben, und die ihnen verwandten Engländer. Wie sollen die nur den Stottertext Be-Berlin in ihre einfache, klare Sprache übersetzen? Stellen Sie sich vor, da stolpert so ein armer Tourist aus Arkansas nach dem siebten Weizenbier irgendwann nach Mitternacht auf den Bahnhof Friedrichstraße zu und soll sagen: Be-Berlin. Das wird ein Fiasko. Über die Bayern wollen wir gar nicht erst reden. Nein, das muss der rot-rote Senat noch einmal sorgfältig überdenken. Schließlich geht es um sehr viel: Um den guten Ruf Berlins in der Welt, sozusagen um Sein oder Nichtsein. To be oder not to be, das ist hier die Frage.

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