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Von Tag zu Tag: Berlin im Matsch

Billy Wilder klagt über das völlige Versagen der Stadtreinigung

Der Schneefall hat Berlin wieder einmal in Matsch gesetzt. Der Schmutz auf den Straßen gefährdet den Automobilverkehr, hat Verkehrsstockungen zur Folge und spritzt den Fußgängern um die Ohren. Die Berliner Stadtreinigung hat vollkommen versagt.

Das kann nur am System liegen. Heute stehen die 300 Schneepflüge der Straßenreinigung des Nachts wohlaufbewahrt in den Schuppen der Depots. Wie das Wetter auch ist, vor sechs Uhr früh sieht man sie nicht in Betrieb. Dann aber liegt Berlin im Schmutz. Mehr als je erfordert der moderne Verkehr eine geordnete, sich ihm anpassende Straßenreinigung, aber die Nachtarbeit ist zu teuer, der Tarif zu hoch.

Aus allen Teilen der Stadt kommen die Klagen. Die Straßenreinigung hatte am Vormittag vollständig zu tun, um die Hauptverkehrsstraßen leidlich in Ordnung zu bringen. Das ist ein für Berlin geradezu lächerlicher Zustand.

Der Autor, später weltbekannt als Regisseur von Filmen wie „Manche mögen’s heiß“ und „Eins, Zwei, Drei“, schrieb diesen Text 1926 als Reporter in Berlin.

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