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Auf dem Christopher Street Day wurde gegen das Anti-Schwulen-Gesetz in Russland demonstriert.

© dapd

Von Tag zu Tag: Blumen für das CSD-Kind

Der Ausnahmezustand in Berlins Straßen ist ja fast schon der Normalfall. Da kann der CSD noch so schrill sein - der Berliner verzieht keine Miene. Ganz anders, wenn es dann doch mal eine Nachricht zu verkünden gibt - vor allem, wenn es eine gute ist.

Du bist verrückt, mein Kind, du musst nach Berlin“ – der Gassenhauer-Vers wurde der Operette „Fatinitza“ von Franz von Suppé (1876) entlehnt, und er gilt offenbar noch immer. Allerdings weniger als liebenswürdige Spöttelei gegen die Stadt an der Spree. Nein, nicht die sanften Spinner, sondern die Bekloppten der Republik scheinen sich hier zu sammeln. Man lese nur einige Meldungen dieser Seiten: Neonazis, die ihre Gegner bis nach Hause verfolgen, Hakenkreuzschmierer, Linksradikale, die die Fahrzeuge von Berlin-Besuchern zerdeppern. Und dann traf es sogar noch den Berliner Bären, dieses unschuldig-sympathische Wappentier, das Vandalen von seinem Sockel an der Heerstraße gestoßen haben. Kein Tag vergeht, dass nicht solcher Irrsinn des Alltags ins Blatt gerückt werden muss. Wie aufmunternd dagegen die unverhoffte Kunde von der CSD-Parade: Eigentlich eine Panne, ein Ehemann in Not, die Frau in den Wehen, und nichts geht mehr. Tanzende Menschen in abenteuerlichen Kostümen, so weit das Auge reicht, aber das Baby, vom Bumm, Bumm, Bumm wohl schon genervt, will endlich raus – und alles geht gut. Und wenngleich es ein Mädchen ist, der naheliegende Name Christopher ausfällt – ein Blumenstrauß der CSD-Organisatoren für die Mutter sollte drin sein.

Bilder vom CSD 2012:

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