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Von Tag zu Tag: Bös’ geträumt

Bernd Matthies reibt sich die Augen angesichts der sanierten S-Bahn.

Sehnse, ooch det is Berlin: Hier klappt mal was. „Wie am Schnürchen“, so heißt es in unserem Bericht gleich nebenan, sei der Betrieb der S-Bahn nach der Premiere des neuen Ostrings verlaufen – ein Begriff, der im Zusammenhang mit dem maroden Berliner Verkehrsmittel überraschend, ja geradezu schockierend wirkt.

Es kommt noch dicker. Neue Fahrer sind da, drängeln sich geradezu nach Ausbildung. Und der Gipfel: Es gibt sogar allmählich genug Züge für diese Fahrer, so viele, dass es angemessen scheint, von einer Art Normalzustand zu sprechen.

Wie konnte das passieren? War alles nur ein böser Traum? Wird Berlin womöglich langweilig, wenn sein liebstes Hassobjekt, eben die S-Bahn, sich plötzlich wie ein ganz normaler Teil des deutschen ÖPNV verhält? 

Fragt man die Bahn selbst nach dem Rezept, wird sie sagen: Wir haben aus unseren Fehlern gelernt. Fragt man die politisch Verantwortlichen, werden sie sagen: Wir haben halt höllischen Druck gemacht. Wen kann man noch fragen? Die Fahrgäste? Wir haben jahrelange Nerverei ertragen, werden sie sagen. Wie auch immer: Hoffen wir das Beste.

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