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Von Tag zu Tag: Bravo war mal

Bernd Matthies über die profane Umnutzung des Rasthofs Dreilinden.

Ach, Dreilinden! Nahtstelle zur Freiheit, Tramperparkplatz, Architekturwunder. Wo sonst hätte ein seltsamer Rundbau im gefürchteten 70er-Jahre-Psychedelic-Design der Berliner U-Bahn so viel Zuneigung finden können? Die seltsame Raststätte war ein Wahrzeichen der Halbstadt, tausendmal passiert, aber tausendmal nicht berührt.

Und nun vergessen. Aber nur fast. Raststätten und Grenzmuseen gibt es genug, als Autobahnkirche war sie wohl nicht geeignet, als Zollposten überflüssig – und das mit der Disko war schon immer eine Schnapsidee, nicht wahr?

Was nun aus der Raststätte werden soll, ist in seiner profanen Bedeutungslosigkeit dennoch fast ein Schock: ein Unternehmer möchte dort seine Bohrmaschinen lagern, die sensationell verkehrsgünstige Lage nutzen, Zeit und Fahrerei sparen, fertig.

Schon okay. Dreilinden ist eben auch nur noch ein Ort. Und das ist viel besser als das Eingemauertsein, das er mal symbolisiert hat.

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