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Von Tag zu Tag: Bubenstreiche

Andreas Conrad möchte nicht nach Spandau schwimmen

Die Urform des Brückenabrisses finden wir bei Wilhelm Busch: „Max und Moritz, gar nicht träge, / Sägen heimlich mit der Säge, / Ritzeratze! voller Tücke, / In die Brücke eine Lücke.“ Nun sind bundesministerielle Verkehrsplaner in der Regel dem Lausbubenalter entwachsen, ihr neuester Streich dürfte aber Ähnliches produzieren wie die Taten der Bilderbuchhelden: blankes Chaos. Quasi Spandaus Brücken zur Außenwelt abzubrechen – darauf muss man erst mal kommen. Und alles wegen einer Verkehrsplanung, die noch im Überschwang der Wendezeit geboren wurde. Damals glaubte man an die versprochenen blühenden Landschaften, durchschnitten von majestätischen Kanälen, auf denen immer größere, immer schwerere Lastkähne einer rosaroten Zukunft entgegenfuhren, zu bewältigen nur durch eine gewaltiges Bauprogramm. Heute überwiegt die Skepsis – und das Wissen, dass ein fehlgeplanter Brückenabriss gewiss nicht nur wie bei Meister Böck mit nassen Hosen endet.

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