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Berlin: Von Tag zu Tag: Dank an Unbekannt

Das ist eine Nachricht, die wir viel zu selten lesen: Neun mutige Jugendliche verhinderten in Hohenschönhausen durch ihr beherztes Eingreifen, dass zwei Afrikaner von Rechtsradikalen zusammengeschlagen werden. Dies teilte die Polizei am Dienstag mit.

Das ist eine Nachricht, die wir viel zu selten lesen: Neun mutige Jugendliche verhinderten in Hohenschönhausen durch ihr beherztes Eingreifen, dass zwei Afrikaner von Rechtsradikalen zusammengeschlagen werden. Dies teilte die Polizei am Dienstag mit. Trotz massiver Drohungen der vier Schläger ließen die Schüler sich nicht einschüchtern. Drei Täter wurden später festgenommen. Eingreifen und Schlimmeres verhüten, das ist Zivilcourage, weniger auffällig als Kundgebungen gegen Rechts, aber mindestens so wichtig wie die massenhaften Manifestationen der Demokraten. Der Tagesspiegel möchte diesen Jugendlichen danken; der angesprochene Innensenator Eckart Werthebach sagt seine Teilnahme und Unterstützung dabei zu, die Jugendlichen einzuladen. So weit die Vorstellung des Tagesspiegel. Notwendig wären dazu freilich die Namen der sieben Jungen und zwei Mädchen.

Daraus wird voraussichtlich nichts werden. Möglicherweise möchten die Jugendlichen sowieso nicht bekannt werden, weil sie bescheiden sind und ihr Handeln als selbstverständlich ansehen. Es würde sie besonders ehren. Wir wissen es aber nicht. Und ob wir es erfahren, ist unsicher. Denn zu einem Treffen wird wohl es nicht kommen. Die Innenverwaltung teilte dem Tagesspiegel gestern mit, die Polizei rate den Jugendlichen dringend davon ab, sich der Öffentlichkeit zu stellen. Die Gefahr sei zu groß, Ziel von Anschlägen rechtsradikaler Wirrköpfe zu werden, wenn die Namen der mutigen Jugendlichen bekannt würden. Wir können die Einschätzung der Polizei nur respektieren. Aber es erschreckt. So bleibt nur eines: Wir danken den Jugendlichen an dieser Stelle für ihr mutiges Verhalten.

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