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Von Tag zu Tag: Dr. Plan

Werner van Bebber glaubt, dass Statistiker im Prinzip alles können.

Es hört sich nach dem kompliziertesten Vorhaben der Legislaturperiode an. Die Neuregelung des Länderfinanzausgleichs und die Inbetriebnahme der neuen Flughafenentrauchungsanlage dürften im Vergleich zur Regelung der Ärztedichte in Berlin ziemlich problemlos zu erledigen sein. Gesundheitsstrategen der Kassenärztlichen Vereinigung und der Kassen wollen versuchen, die Ansiedlung von Arztpraxen nach Bedarf zu regeln. Dazu müssen sie mit derart vielen Unbekannten rechnen, dass man sich nur wundern kann über den Mut, mit dem sie an die Sache herangehen. Wie groß muss etwa die Überversorgung eines kinderreichen Bezirks mit Kinderärzten sein, wenn dort schon überdurchschnittlich viel Kinderärzte praktizieren – und die Eltern kranker Kinder dennoch über lange Wartezeiten klagen? Warum gibt es im Westen der Stadt angeblich zu viele Psychotherapeuten, die im Osten der Stadt fehlen – die aber im Westen offenbar genug verdienen? Wie viele Gynäkologen braucht welcher Bezirk? Die gesundheitspolitische Planwirtschaft, um die sich die Strategen der Ärzteorgansation und der Kassen bemühen, wird eine Menge Zeit, Arbeitskraft und damit Geld kosten. Das ist offenbar reichlich vorhanden.

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