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Von Tag zu Tag: Dufte

André Görke leidet mal nicht mit Hertha BSC im Olympiastadion

Donnerstag, kurz nach 20 Uhr, diesmal geht’s nicht zur „Alten Dame“, wie Hertha BSC genannt wird, sondern zu Madonna (Witze verbieten sich, die ist schließlich 66 Jahre jünger).

Na dann, los geht’s. In der U-Bahn: Der Zug schaukelt nicht im Gleisbett, kein Fan piekt anderen mit der blau-weißen Fahne ins Auge, ja, der Boden klebt nicht mal, stattdessen: Lidschatten, Prosecco, Parfum. Ähm, sind wir noch in Berlin?

Im Stadion geht das so lieb weiter: Die Begrüßung? „Mütze ab! Arme hoch! Abtasten!“ Nee, Quark, wir sind ja nicht bei Hertha. Stattdessen sagen die Ordnerinnen mit einem Lächeln: „Willkommen, viel Spaß.“ – „Hä? Ach so. Danke.“

Drinnen am Kiosk: Schlangen vor dem Cocktailstand, es gibt Sekt (im Stadion!), keiner drängelt. Am Bierstand steht man allein: „Sorry, Ein-Liter-Becher gibt’s nur bei Hertha.“ Auf den Tribünen: Keine Schmähgesänge, nette Polizisten. Auf den Toiletten geben die Männer den Putzkräften Trinkgeld. Es ist fast unheimlich.

So, und nun die Aussichten: Man sieht sich in zwei Wochen bei Hertha gegen, gähn, Wolfsburg. Mit lauwarmen Ein-Liter-Pötten in der Hand. Mit Fahne. Und mit ein bisschen Wehmut.

André Görke

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