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Von Tag zu Tag: Dunstabzug

Werner van Bebber lüftet mal durch in der Rauchverbotsdebatte

Eigentlich hat Katrin Lompschers Karriere gut angefangen: Dass eine Gesundheitssenatorin in der Hauptstadt der Raucher in ihre Zigaretten verliebt ist, zeugt von inniger Volksverbundenheit und einem klaren Verständnis von Mehrheitsinteressen. Ausgerechnet diese Senatorin treibt nun inkonsequenterweise den Nichtraucherschutz voran. Ob sie damit der rot-roten Koalition einen Gefallen tut, steht dahin. Ihre Politikerkollegen von den bürgerlich-konservativen Fraktionen machen ihr vor, dass es in Berlin noch Widerstand gegen den politisch-korrekten öffentlichen Regulierungswahn gibt. Vorbildfunktion? Sie genehmigen sich Sonderrechte und rauchen weiter in ihren Büros vor sich hin. So ganz stimmig wirkt der rot-rote Erziehungsgedanke nicht mal auf rot-rote Raucher: Die hören schließlich nicht auf zu süchteln, weil das Gesetz es will. Die Lage erinnert an Hamburg zur Zeit der Gründung der Schillpartei: Einer erkennt einen Missstand – die Bürger laufen ihm zu. Mit den Rauchern in Berlin könnte es ähnlich laufen. Angenommen, Friedbert Pflüger entdeckte öffentlich eine Liebe zur Zigarre – wer weiß, ob er nicht Regierender der Raucher würde.

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