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Berlin: Von Tag zu Tag: Echt gesund

Das "Net-Ge - Netzwerk Gesundheit/ /Kliniken für Berlin" hat abgewirtschaftet. Nicht weil es vom drohenden 200-Millionen-Loch verschluckt worden wäre.

Das "Net-Ge - Netzwerk Gesundheit/ /Kliniken für Berlin" hat abgewirtschaftet. Nicht weil es vom drohenden 200-Millionen-Loch verschluckt worden wäre. Nur als Begriff. Zu bürokratisch sei der Name, befanden die neuen Chefs des Fusionsbetriebes aus den ehemals städtischen Krankenhäusern. Wer käme bei "Net-Ge" darauf, dass sie dort "den uns anvertrauten Menschen ein Höchstmaß an Behandlungs- und Betreuungsqualität garantieren"? Richtig, niemand. Die gestern bekannt gegebene Lösung heißt "Vivantes - Netzwerk für Gesundheit". Im Kunstwort steckten "viva", das Leben, und "vivant", das französische Wort für "lebendig", erläutert die Geschäftsführung. Ach, "Vivantes": Frühling in Paris, ein Café au lait in der Krankenhaus-Cafeteria. Und wo bleiben die kranken Menschen, die schwerverletzten Unfallopfer oder Schlaganfallpatienten, die auf den Intensivstationen letzte Rettung suchen? Die kennen das schon, dass sie eigentlich gar nicht richtig krank werden dürfen. Die sind schon in "ihrer Gesundheitskasse", die partout nicht mehr Krankenkasse heißen wollte. Altersheime heißen heute ja auch "Tertianum, Wohnen im dritten Lebensabschnitt" oder so ähnlich. Das sind diese luxoriösen Seniorenwohnungen mit Belegungsschwierigkeiten. Aus ÖTV und anderen Gewerkschaften wurde "Ver.di" Das prickelt, vielleicht. Leben sollen die Kranken. Leben und immer gesünder werden - und zwar schnell und kostengünstig. An Stelle des Vivantes-i-Punktes setzt im Logo der Klinik-GmbH ein weinroter Bogen an. Es geht bergauf - werbetechnisch, wirtschaftlich und hoffentlich auch gesundheitlich.

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