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Von Tag zu Tag: Eng-Pass

Christian van Lessen freut sich auf Hilfe vom Amt im Flughafen Tegel

Zwei Beamte mit einem Köfferchen voller Stempel und anderer lebenswichtiger Amtsutensilien in der Stadt unterwegs – das hat etwas Rührendes, bezeugt aber vor allem wahre Nähe zum Volk, das nicht immer ins Rathaus rennen mag und kann. Ab Januar will das mobile Bürgeramt Reinickendorf zu Spitzenzeiten im Flughafen Tegel vorbeischauen und allen Bundesbürgern aus der Patsche helfen, die erst kurz vorm Abflug merken, dass ihr Pass abgelaufen ist. Was bislang bei Betroffenen Wut- und Verzweiflungsattacken auslöste und den Abbruch einer Fernreise erzwang, kann künftig schnell und erfolgreich gelöst werden: Köfferchen aufgeklappt, Internet-Formular ausgefüllt, Pass ausgedruckt – und ab geht’s in die weite Welt. Leider aber ist der Platz im Flughafen offenbar so knapp, dass es selbst für zwei Amtsleute mit Köfferchen zu eng wird. Ob die Polizeiwache Asyl bietet, soll noch getestet werden. Müsste man im Notfall die Beamten mit ihrem Köfferchen zwischen all’ den anderen Leuten mit ihren Köfferchen erst lange suchen – dann käme wirklich jeder Pass zu spät.

Christian van Lessen

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