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Von Tag zu Tag: Fabulös

Stefan Jacobs wünscht dem Parlament ein reinigendes Getwitter.

Das Abgeordnetenhaus will die erst zu Beginn dieser Legislaturperiode eingeführte Fäkalsprache wieder abschaffen. Durch die vom Parlamentspräsidenten jetzt angekündigte Neuregelung sind vor allem die Piraten am Arsch, aber deren Fraktionsgeschäftsführer Martin Delius hat seinen Leichtmatrosen bereits einen Ausweg empfohlen: Sie mögen künftig bitte Synonyme für „Scheiße“ finden. Näheres dazu weiß der Proktologe ihres Vertrauens. Der Arzt oder Apotheker sollte auch deshalb gefragt werden, weil offenbar die iPiPaPos der Piraten keine gescheite Übersetzungsfunktion haben. Jedenfalls sagt Delius, „fucking“ könne man problemlos mit „fabulous“ übersetzen. Das ist natürlich Blödsinn, folgt aber dem aus Arbeitszeugnissen bekannten Schema, wonach der Alkoholiker „gesellig“ ist und der „stets bemühte“ Kollege eine Pfeife hoch zehn, die man selbst im ärgsten Shitstorm lieber heute als morgen vor die Tür setzt. Da draußen kann man sich allerdings schnell eine Logorrhoe einfangen und redet dann Sachen, die man hinterher mühsam zurechtrücken muss. So etwas kann fabulous unangenehm werden. Das wird man ja wohl noch sagen dürfen. (Seite 10)

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