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Von Tag zu Tag: Farbenwechsel?

Ulrich Zawatka-Gerlach versteht nicht mehr so richtig, was die SPD will.

Manche finden es gut und richtig, dass die Berliner SPD seit Kriegsende immerhin 54 Jahre mitregiert hat. Meistens als Senior-, gelegentlich als Juniorpartner. Mal mit der CDU, dann mit der FDP, zwei Mal kurz mit den Grünen, seit acht Jahren mit den Linken. Andere sehnen sich danach, dass im Herbst 2011 die Farben endlich wechseln und sie träumen von Schwarz, Gelb oder Grün. Beides ist legitim und demokratisch, Konkurrenz belebt auch das politische Geschäft und die Sozialdemokraten dürfen nicht meinen, dass sie die Regierungsmacht in der Stadt Ernst Reuters und Willy Brandts abonniert haben. Momentan sieht es so aus, als wenn die Genossen dies auch begreifen und sich erschrocken an die fernen Zeiten erinnern, als sie in den Oppositionsreihen saßen. Das empfanden sie damals, frei nach Franz Müntefering, als großen Mist. Für das große Glück, im kommenden Jahr vielleicht rot-rot-grün weiterregieren zu dürfen, muss die SPD noch viel tun. Und es wäre nicht verkehrt, wenn man als wahlberechtigter Bürger endlich wieder begreifen könnte, was diese Partei will – und kann. Derzeit geht alles ziemlich drunter und drüber.

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